Dampf an Mandau und Lausitzer Neiße
OSEF-Sonderzug mit der Baureihe 52 bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Rumburg (Rumburk) Foto: Bernd Hahn
Rothenburgs Bürgermeister Philipp Eichler überreichte zur Sonderfahrt der 52 ein Zuglaufschild Rothenburg/Reg.-Bez. Liegnitz – Löbau/Sachsen an Danny Lehmann von den OSEF. Foto: Matthias Neumann
Rothenburg / Horka / Görlitz. Am 10. November waren die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde mit ihrer vereinseigenen Dampflok 52 8141-5 von Löbau auf einer privat gebuchten Sonderfahrt bis Rothenburg gefahren. Unbekannte hatten jedoch in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischen Horka und Rothenburg Bauzaunteile auf die Gleise gelegt. Eine Bremsung war nötig, es kam jedoch zum Zusammenstoß mit dem Zaun. Ein Schaden von circa 10.000 Euro entstand und eine Verspätung trat ein.
Am 8. Dezember hoffen die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde (OSEF) nun auf freie Fahrt bei einer Sonderfahrt durch das Dreiländereck. Mit ihrer Dampflok der Baureihe 52 mit ihrem charakteristischen Wannentender befährt der Sonderzug an diesem Tag erstmalig seit vielen Jahren die Neißetalbahn zwischen Görlitz und Zittau. Hintergrund ist, dass Teile der ehemals von der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft errichteten Nebenbahn Hagenwerder-Zittau auf polnischem Staatsgebiet verlaufen und der Verkehr dort dem polnischen Eisenbahnrecht unterliegt. „Die Sonderfahrt wird etwa 3 ½ Stunden dauern und ist so auch besonders für Familien mit Kindern gut geeignet.“ so Ralph Gruner, stellvertretender Vereinsvorsitzender der OSEF. Von Löbau aus wird der Sonderzug über Görlitz, Zittau und Großschönau bis ins tschechische Warndorf (Varnsdorf) und dann weiter nach Rybništì (Teichstatt) verkehren. Nach einem Fahrtrichtungswechsel führt die geplante Trasse über Rumburg (Rumburk) nach Ebersbach und von dort wieder zurück nach Löbau.
Mit im Zug wird auch eine weitere Neuerung zu finden sein. Der Verein konnte zuletzt drei Sitzwagen des Typs Y/B 70 aus der Produktion des Waggonbaus Bautzen von der Tschechischen Staatsbahn erwerben. Dabei handelt es sich um Reisezugwagen mit Abteilen zu je acht Sitzplätzen, die ab den 70er-Jahren für den hochwertigen Reisezugverkehr produziert wurden. Der erste dieser Reisezugwagen wird auf der Sonderfahrt durchs Dreiländereck dabei sein. „Wir haben uns entschieden den Waggon seiner Herkunft entsprechend in den Farben der Tschechoslowakischen Staatsbahnen wiederherzustellen und werden ihn so zukünftig im Stil eines Kurswagens in unserem Sonderzug mitführen. Da die Reise in einem Abteilwagen heute zu einer Seltenheit geworden ist, bieten wir die Plätze im Wagen extra zur Buchung auf unserer Internetseite an“ erklärt Alfred Simm, Vorsitzender der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde.