Das Bildungsgut Schmochtitz St. Benno stellt sich neu auf
Großzügige Tagungs- und Seminarräume ermöglichen vielfältige Veranstaltungen im Bildungsgut Schmochtitz St. Benno. Foto: Bildungsgut Schmochtitz St. Benno
Die katholische Bildungseinrichtung vor den Toren von Bautzen will sich stärker nach außen hin öffnen. Ein Einblick. Dieser lässt sich am Tag des offenen Denkmals noch vertiefen.
Schmochtitz. Das Bistum Dresden-Meißen wird dem Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno neue Möglichkeiten eröffnen und sich stärker als bisher für externe Gruppen öffnen. Das soll langfristig auch für eine Wirtschaftlichkeit des Bildungsgutes sorgen. In Kürze wird die Stelle eines Geschäftsführers als Hausleiter ausgeschrieben. Derzeit wird der Wechsel zu einer GmbH angestrebt, damit die Einrichtung eine größere wirtschaftliche Eigenständigkeit erhält.
Eine wesentliche Veränderung besteht darin, dass der Bildungsbetrieb räumlich und wirtschaftlich vom Übernachtungsbetrieb getrennt wird. Pfarreien werden bei der Nutzung des Hauses in Zukunft eine Förderung durch das Bistum erhalten. Die Katholische Erwachsenenbildung will sich zudem künftig in der Rechtsform eines e.V. aufstellen. Der bisherige Rektor des Bildungsgutes Schmochtitz und Leiter der KEBS, Sebastian Kieslich, wird Ende dieses Jahres aus Schmochtitz verabschiedet, wenn die Geschäftsstelle des neu zu gründenden Vereins nach Dresden übersiedelt.
Nach der Novellierung des sächsischen Weiterbildungsgesetzes und der Erhöhung der staatlichen Fördermittel erschließen sich für die kirchliche Erwachsenenbildung in Sachsen Potenziale, die mit der neuen Struktur genutzt werden sollen. Ziel katholischer Erwachsenenbildung ist es, in die Gesellschaft hineinzuwirken, Orientierung zu geben und Menschen in ihrer Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit zu stärken. Das Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno soll dabei ein Schwerpunkt bleiben.
Generalvikar Andreas Kutschke betont: „Wir sind überzeugt, dass das Bildungsgut Schmochtitz mit der Freiheit zum eigenverantwortlichen Wirtschaften gute Zukunftsperspektiven hat. Das Haus wird ein kirchlicher Ort und ein Haus für das Bistum bleiben. Zugleich muss es die Möglichkeit erhalten, den Gedanken der Öffnung für alle zu stärken und neue Zielgruppen und Wege zu erschließen, um seine Einnahmenseite zu stärken. Dazu ist der Rechtsträgerwechsel nötig.“
Die Katholische Kirche in Sachsen und Ostthüringen ist zu spürbaren Einsparungen gezwungen. Seit Jahren muss das Bistum Vorsorge treffen, um langfristig mit einem ausgeglichenen Haushalt wirken zu können. Es gilt, ein für 2026 prognostiziertes Bilanzdefizit in Höhe von 17,5 Millionen Euro abzuwenden. Die Bistumsverantwortlichen kommen mit dieser Entscheidung einem Anliegen aus diesem Strategieprozess nach. Angesichts rückläufiger Kirchenfinanzen hatte der Lenkungskreis in einer Analyse zu Jahresbeginn 2023 gefordert, die wirtschaftlichen Aspekte der Bildungshäuser stärker in den Blick zu nehmen.
Das Anwesen kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1925 erwarb das Bistum die Anlage und gründete ein Priesterseminar. Zu DDR-Zeiten war das Gut Teil der „Kircheneigenen Land- und Forstwirtschaft“. Im Herbst 1992 wurde das Bischof-Benno-Haus als Tagungshaus des Bistums Dresden-Meißen eröffnet. Heute verfügt das seit 2020 in Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno umbenannte Anwesen über 140 Betten in 80 Zimmern und elf Ferienwohnungen. Großzügige Tagungs- und Seminarräume ermöglichen vielfältige Veranstaltungen. Daneben bietet das Haus mit seiner weitläufigen Parkanlage Freizeitangebote vom Spielplatz bis zur Kegelbahn. Für Gottesdienste und Gebete stehen eine kleine Hauskapelle und eine große Scheunenkirche bereit.
Hinweis: Das beiliegende Foto kann gern zur Veröffentlichung genutzt werden. Die Fotorechte liegen beim Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno