Das Zittauer Standesamt im Weihnachtsglanz
Bei den adventlichen Eheschließungen können die Hochzeitspaare im Standesamt Zittau in einem illuminierten Ambiente heiraten. Foto: Stadtverwaltung Zittau
„Ja, ich will.“ Bei den adventlichen Eheschließungen am Freitag, 8. Dezember, und am Samstag, 9. Dezember, im illuminierten Standesamt Zittau können die Hochzeitspaare in einem ganz besonderen Ambiente heiraten.
Auch Weihnachtskugeln sorgen bei den adventlichen Eheschließungen für das festliche Ambiente im Zittauer Standesamt. Foto: Stadtverwaltung Zittau
Zittau. Diese Art von Hochzeit sei zum ersten Mal 2020 durchgeführt worden, berichtet Nora Schaffhirt, Leiterin des Referates Standesamt in der Stadtverwaltung Zittau . „Wir haben in den Jahren davor festgestellt, dass im Dezember doch vermehrt noch Anfragen für Eheschließungen kommen, die wir aufgrund der vielen Aufgaben des Standesamtes gerade zum Jahresende etwas bündeln wollten. Wir haben für Kurzentschlossene, aber auch für langfristig planende Paare die Möglichkeit geschaffen, die Romantik der Eheschließung mit der feierlichen Besinnlichkeit im Advent zu verbinden – ein besonderes Highlight, mal fernab von Bürolicht und Konvention “, sagt sie. Und sie fährt fort: „Wir wollten damit auch eine Verbindung zum kulturellen Geschehen auf dem Markt im Rahmen des Lichterfestes bzw. des Weihnachtsmarktes herstellen und einen außergewöhnlichen Rahmen für eine besondere Art von Hochzeit schaffen.“ Eine fleißige Mitarbeiterin kümmert sich dabei im Vorfeld um die Organisation. Ein ansässiger Florist stattet das Standesamt mit den aktuellsten Trends rund um Weihnachten aus. Eine Baumschule aus der Nähe liefert Dekorationen, um wahre Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.
An diesen besonderen Abenden erleben die Ehepaare nicht die übliche Beleuchtung des Standesamtes, also kein gelblich schimmerndes Licht von Decke und Wand. Das komplette Standesamt erstrahlt nur durch den Schein von Kerzen und Lichterketten, Herrnhuter Sternen, Scheinwerfern …- festlich illuminiert. Durch den Innenhof leuchten die imposanten Bleiglasfenster des Rathauses im Eheschließungssaal.
„Man nimmt dadurch dieses eh schon beeindruckende Haus noch einmal ganz anders wahr“, sagt sie. Die Meinungen der Hochzeitspaare in den vergangenen Jahren seien dazu durchweg positiv gewesen. „Bei unserer Trauung am späten Nachmittag war es bereits dunkel. Das Standesamt wirkte durch die adventliche Dekoration sehr besinnlich und romantisch. Wir haben uns mit unserer kleinen familiären Hochzeitsgesellschaft sehr gut aufgehoben gefühlt. An unserem Hochzeitstag war Weihnachtsmarkt. Wir konnten Glühwein trinken und Fotos mit dem Weihnachtsmann machen“, erinnert sich Familie Schmidt aus Zittau an ihren schönsten Tag im Leben im vergangenen Jahr.
„Es ist gemütlich und die Lichtlein schaffen eine einzigartige, anheimelnde Atmosphäre. Ich glaube, wir machen aus dem ,Hochoffiziellen’ etwas ,Privates’, etwas ,Individuelles’. Das kommt an“, meint Nora Schaffhirt. Der Ablauf der Eheschließung würde sich durch die Rahmenbedingungen aber nicht ändern. „Das Paar muss immer noch ,Ja’ sagen, um verheiratet zu sein. Wir tauschen auf Wunsch Ringe und wer möchte, darf sich sogar küssen. Nein, im Ernst – der Rahmen der Eheschließung bleibt gleich, hierfür gibt es auch Gesetzlichkeiten, die uns ein wenig Form vorgeben“, betont sie.
Grundsätzlich versucht das Zittauer Standesamt zu den adventlichen Eheschließungen alle Wünsche möglich zu machen und so können an den anfangs genannten Tagen ab 16.30 Uhr chronologisch Termine vergeben werden. „Falls der Ansturm zu groß werden sollte, weiten wir den zeitlichen Rahmen an einem der Tage bis 20.30 Uhr aus. Wir hoffen noch auf kurzentschlossene Interessenten “, so Nora Schaffhirt.
Und inwieweit ist es für die Standesbeamtinnen immer wieder eine Herausforderung, dem Hochzeitspaar den schönsten Tag im Leben zu bereiten? „Ich persönlich würde es in den seltensten Fällen als Herausforderung betrachten. Der Standesbeamte ist nur ein winziger, zumeist halbstündiger Begleiter an jenem besonderen Tag. Die Rede ist für das Brautpaar nur phasenweise greifbar, weil die Aufregung so groß ist. Was für uns als Standesbeamte möglich ist, versuchen wir zu realisieren. Natürlich haben wir immer wieder ganz ausgefallene Anfragen, ob wir in Gärten kommen oder ob Hund und Katze mit ins Standesamt dürfen. Tatsächlich sind das Fälle, in denen wir passen müssen“, antwortet sie.
Und sie ergänzt abschließend: „Ich wünsche unseren Brautpaaren vor allem einen unvergesslichen Tag und eine großartige gemeinsame Zukunft. Man wird in diesem Beruf auch Realist und ich wünsche uns allen manchmal ein wenig mehr das Vermögen, Dinge objektiv zu betrachten, egal ob in Bezug auf die Ehe oder generell im Leben. Ich freue mich auf interessierte Paare, auf viele Eheschließungen.“ Das große Ziel für die kommenden Jahre sei es, den Eheschließungssaal zu renovieren.