Der aktuelle Stand zum Wissensforum am Lauenareal
Christina Bogusz, Hauke Bartels, Barbara Klepsch, Jan Budar, Romy Reinisch und Karsten Vogt informierten über den Stand des Sorbischen Wissensforums am Lauenareal. Foto: Benjamin Vogt
Bautzen. Am Donnerstag, 2.März, fand unter Beisein der sächsischen Kulturministerin, Barbara Klepsch, eine Informationsveranstaltung zum Planungsstand des geplanten Sorbischen Wissensforums am Lauenareal statt. Das Forum soll in Zukunft das Sorbischen Institut und das Sorbische Museum unter einem Dach bündeln. Geplant ist es auf einer Brachfläche im Kreuzungsbereich Äußere Lauenstraße – Lauengraben. In diesem Bereich stand ursprünglich auch das Wendische Haus. Der ursprünglichen Lage dieses Gebäudes will man dabei wieder etwas näher kommen. Eine direkte Bebauung der historischen Kreuzungsecke ist allerdings nicht möglich. Deshalb wird es auf der teils freien Fläche zwischen Lauengraben und Goschwitzstraße errichtet werden. Barbara Klepsch verwies auf den Kulturellen Reichtum der Oberlausitz, der durch das Zusammenleben des Deutschen und des Sorbischen Volkes entstehe. Um diesen zu fördern, wolle der Freistaat auch die Identität der Region fördern und erhalten und stünde deswegen voll hinter dem Projekt. Konkret bedeute das, dass von den mit 44,5 Millionen Euro veranschlagten Baukosten 10 Prozent der Freistaat beisteuert. Die restlichen 90 Prozent übernehme nach aktuellem Stand der Bund. Bei dem Sorbischen Wissensforum am Lauenareal handele es sich um das „bedeutendste Strukturmittelprojekt Kultur“, so die Ministerin. Sie hoffe ferner, dass durch den sogenannten Strukturwandel Kultur und Tourismus die durch die Deindustrialisierung und den Wegfall der Kohleenergie entstehenden Lücken geschlossen würden.
Die zweite Beigeordnete des Landkreises, Romy Reinisch, hob in Stellvertretung für den Landkreis, der auch Träger des Sorbischen Museums ist, die besondere Betroffenheit des Sorbischen Volkes durch den Strukturwandel hervor. Auch verwies sie auf die Verbesserung der städtebaulichen Situation durch den Wegfall der Brache am Lauenareal. Sie hob besonders die Vermittlungsfunktion des neuen Wissensforums hervor, welches die sorbische Kultur in der Region, aber auch darüber hinaus sichtbar machen solle. Der Direktor des Sorbischen Instituts, Hauke Bartels, referierte besonders über die Ansprüche seines Instituts hinsichtlich des neuen Wissensforums. Besonders die Raumnot und die nicht sachgerechten Lagerungsmöglichkeiten im bisherigen Institutsgebäude hoffe er durch den Neubau abstellen zu können. Die räumlichen Nöte seien besonders auch durch das gestiegene Personal der Einrichtung entstanden. Er verwies darauf, dass das Institut durch die Digitalisierung des sorbischen Erbes auch eine Dienstleistungsfunktion wahrnehme und erhoffe sich von dem neuen Forum eine bessere Zugänglichkeit zur und Sichtbarkeit der Sorbischen Kultur. Die Leiterin des Sorbischen Museums, Christina Bogusz, berichtete hinsichtlich des Sorbischen Museums besonders von der baulichen Situation des aktuell benutzten Gebäudes auf der Ortenburg, die aus ihrer Sicht in keinster Weise zufriedenstelle. Vom neuen Wissensforum erwarte sie eine bessere Wahrnehmung und eine Optimierung des Standortes. Mit Verweis auf zahlreiche technische Einzelheiten beschrieb sie die aus ihrer Sicht mangelhafte Situation des Sorbischen Museums am aktuellen Standort und welche Verbesserungen Sie sich vom neuen Domizil erhoffe. Der Vorsitzende der Stiftung für das Sorbische Volk, Jan Budar, beschrieb zum Abschluss noch einmal die allgemeine Sachlage. Danach werde es nach der derzeitigen Planung am neuen Wissensforum einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Bereich geben. Dem Sorbischen Institut stünden dann insgesamt 1625 Quadratmeter zur Verfügung, dem Sorbischen Museum 3189 Quadratmeter. Im Juni diesen Jahres werde der Abschluss des derzeit laufenden Architektenwettbewerbs erwartet, die Auftragstellung solle im April 2024 erfolgen. Nach dem avisierten Baubeginn im September 2025 solle im September 2027 der erste Bauabschnitt und im Juni 2029 der zweite Bauabschnitt fertig sein.