Diakoniewerk Oberlausitz: 30 Jahre im Dienst am Menschen
Albrecht Ludwig ist in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. Foto: privat
Großhennersdorf. Vor wenigen Tagen fand zwar bereits die offizielle Verabschiedung in der Kirche Großhennersdorf statt, bis Ende des Jahres wird Albrecht Ludwig aber noch die Stiftung leiten.
Für seine lange Dienstzeit überreichte ihm Friedhelm Fürst, ehemaliger Vorstand der Diakonie Sachsen, im Zuge der Feierlichkeiten das goldene Kronenkreuz der Diakonie.
In 30 Jahren ist viel geschafft, viel neu strukturiert und viel neu gebaut worden. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Verwaltungsleiter des Diakoniewerkes Oberlausitz e.V. war gerade eben die Wende vorbei.
In der Christnacht 1990 wurde Albrecht Ludwig angesprochen, ob er die Position nicht annehmen wolle, erinnert er sich. Die Aufgaben der Diakonie seien in neuen Strukturen gebündelt und zum Teil komplett überarbeitet worden. Die Bedingungen für die Bewohner waren mit Schlafsälen in den Einrichtungen nicht optimal. Lange hat er überlegt, ob er Teil der Diakonie werden wolle. Mittlerweile ist er 30 Jahre geblieben. Später wird Albrecht Ludwig Geschäftsführer und seit 2017 Vorstandsvorsitzender vom Verein Diakoniewerk Oberlausitz und nach der Umstrukturierung der Unternehmensgruppe 2020 der Vorsitzende der Evangelischen Stiftung Diakoniewerk Oberlausitz.
Sein Durchsetzungsvermögen und Engagement zahlen sich in vielen Punkten aus. Die Einführung des Betreuungsgesetzes Anfang der 90er Jahre oder der Neubau der Werkstatt für behinderte Menschen in Löbau und die anschließenden Entgeltverhandlungen sorgen dennoch für zahlreiche schlaflose Nächte. Die Neustrukturierung des Diakonischen Werkes im Kirchenbezirk Löbau-Zittau, die Albrecht Ludwig zusätzlich als Geschäftsführer von 2001 bis 2019 innehatte, könnte als Vorbild für Strukturveränderungen gelten.
Sein Wissen ist gefragt und wird auch in vielen Gremien außerhalb des Katharinenhofes geschätzt. Er sitzt im Diakonischen Rat des Diakonischen Werkes Sachsen, war 21 Jahre im Vorstand der Diakonischen Akademie für Fort- und Weiterbildung Sachsen/Berlin-Brandenburg e.V. (heute „DIAkademie“), ist Wirtschaftsmediator und auch Prädikant der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.
Nach seinem Ruhestand wird ihn die Arbeit nicht so schnell loslassen – auch mit Blick in die Zukunft des Diakoniewerkes Oberlausitz. Sein Herz hängt an der diakonischen Arbeit. Das geistige Leben im gesamten Diakonieverbund soll weiter gestärkt werden. Das wünscht er sich. Die Offenheit für den Glauben und die Gemeinschaft in ihm sollen wieder mehr in das Bewusstsein rücken, denn wo Diakonie dran steht, soll auch Diakonie drin sein. Und weiterhin offen sein für die Bedürfnisse der Menschen.
Neue Schwerpunkte diakonischer Arbeit werden zum Aufgabenfeld dazukommen, andere vielleicht aufgegeben. Vieles wird sich noch verändern bzw. auch verändern müssen, da ist sich Albrecht Ludwig sicher.
Den Vorstandsvorsitz der Evangelischen Stiftung Diakoniewerk Oberlausitz wird zukünftig Dr. Matthias Schröter, bisheriger stellvertretender Vorsitzender, übernehmen.
Kommentare zum Artikel "Diakoniewerk Oberlausitz: 30 Jahre im Dienst am Menschen"
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„Der Fisch stinkt vom Kopf“ sagt man so schön und das trifft leider auch auf das Diakoniewerk Oberlausitz zu. Wenn man drinnen ist, merkt man den Geruch nicht bzw. sehr spät. Man kennt ja nichts anderes. Der scheidende Vorstandsvorsitzende hat sehr viel bewegt und es ist in seiner Ära viel entstanden. Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten. Die Mitarbeiterfluktuation spricht die Sprache der mundtot gemachten und gebrochenen. „Der Fisch stinkt vom Kopf“ ????.