Die „53er“ aus Niesky 70 Jahre danach
Walter Kraus vor seiner Schule Foto: Till Scholtz-Knobloch
Niesky. „Bei uns gab es große Klassen mit mindestens 35 Schülern“, berichtet Walter Kraus aus Görlitz dem Niederschlesischen Kurier. Nach seinem Abschluss in der Nieskyer Gottfried-Kämpfer-Schule in der Oedernitzer Straße, in der heute der städtische Hort untergebracht ist, sind in diesem Jahr nun 70 Jahre vergangen und dennoch kämen zum runden Schulabschlussjubiläum weiterhin über 20 Schüler zusammen. Und die leben teils in ganz Deutschland.
Walter Kraus hat eine Teilnehmerliste mit Adressen in Düsseldorf, Schwerin, Oberhausen, Neuwied bei Koblenz oder Mannheim dabei, bedauert aber besonders, dass mit dem am 4. September verstorbenen Prof. Reiner Labitzke, zuletzt Chefarzt am Evangelischen Krankenhauses Schwerte, ein bekanntes Unikum der Stadt nach bislang bereits acht Klassentreffen nun nicht mehr kommt. Jüngst hatte auch Walter Kraus den Tod seiner Frau verkraften müssen und lenkt sich nun mit den Vorbereitungen zum Klassentreffen ab.
Von 1946 bis 1953 besuchte er die Gottfried-Kämpfer-Schule, um danach beim Waggonbau Niesky in die Lehre zu gehen. Auch dieser hat nun sein Ende erlebt. Er selbst habe sogar im ’Christoph-und-Unmack-Haus’, dem Pförtnerhaus das Licht der Welt erblickt. In den frühen Nachkriegsjahren habe er Lehrer gehabt, die schon vor dem Krieg unterrichteten. Lehrer Gräfe sei im Unterricht auch schon einmal eingeschlafen und so hätten er und Mitschüler sich in der Schulstunde einmal aus dem Staube gemacht.
Solche und andere Erinnerungen gibt es nun am 14. September 2023 ab 16.00 Uhr beim Treffen im Bürgerhaus Niesky. Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann berichtet dann über die Entwicklung der Stadt. Eine Schifffahrt auf dem Berzdorfer See, ein Essen im Schöpstal oder der Besuch der Käserei in Niesky sorgen für weitere Blicke auf die Entwicklung der Region seit damals.