Die Eisenbahn ist bei Touristen der Region beliebt

Das Euro-Neisse-Ticket kommt grenzüberschreitend gut an – hier ein Trilex auf dem Neiße-Viadukt. (Foto: Till Scholtz-Knobloch)
Landkreis. Die erste Umfrage des Projekts „Touristisches Mobilitätsmanagement“ ist nach Selbsteinschätzung des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien GmbH (ZVON) gut angelaufen. Über 800 Menschen beteiligten sich zwischen dem 1. Juli und 31. August 2024 an einer digitalen Befragung mit 17 Fragen.
Die meisten Antworten kamen von 35- bis 54-Jährigen. Die Umfrage zog vor allem Teilnehmer aus Sachsen an, aber auch Menschen aus Berlin und Brandenburg lieferten Antworten. „Der Zug ist mit 36 Prozent das beliebteste Urlaubsfortbewegungsmittel in der Region, dicht gefolgt vom Auto mit 35 Prozent und dem Bus mit 22 Prozent“, erklärt ZVON-Geschäftsführer Christoph Mehnert die Ergebnisse. Nutzen die Menschen den ÖPNV im Urlaub, wollen sie vor allem Städte erkunden (54 Prozent). Naturerkundungen und Aktivurlaub folgen mit 24 Prozent.
Im Tagestourismus dominieren die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten (41 Prozent) sowie Einkaufsaktivitäten (16 Prozent) die Entscheidung für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Die Ergebnisse zeigen auch, dass 36 Prozent der Befragten bei der Planung von Wanderungen oder Fahrradtouren zuerst die Route festlegen und dann erst prüfen, ob Sehenswürdigkeiten günstig entlang der Strecke liegen. Weitere 29 Prozent beziehen den öffentlichen Nahverkehr bereits in den ersten Planungsschritten ein und richten die gesamte Route danach aus.
„Gerade das Angebot des Euro-Neisse-Tickets+ ist bei den Gästen sehr beliebt“, sagt Sylvia Gulich, Teamleiterin Service und Buchung beim Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge. Ein wahrer Magnet sei außerdem die Zittauer Schmalspurbahn. „Eine Fahrt mit ihr ist für viele Touristen ein Muss.“ Mit dem Tages- oder Drei-Tages-Ticket können bis zu fünf Personen auf beliebig vielen Fahrten im gesamten ZVON und auf vielen Linien in Polen und Tschechien unterwegs sein.
Ein Schwerpunkt ist die Verbesserung der bestehenden Wanderwege. „Es sollen keine neuen Wege gebaut, sondern die aktuellen Strecken besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden“, sagt Oliver Herberg, Projektkoordinator bei der MGO (Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH). Wenn möglich und von den Akteuren vor Ort so gewünscht, sollen Start- und Endpunkte so verändert werden, dass Bus und Bahn einfacher genutzt werden können.