Die ENO drängt auf eine Wasserstoff-Euphorie
Avisierte Trassen für ein H2-Netz in der Oberlausitz nach der „Wasserstoffnetz-Mitteldeutschland-Studie 2.0“ Quelle: DBI-Gruppe und Infracon Infrastruktur Service GmbH & Co. KG
Görlitz/Kodersdorf. Die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO) hat den politischen Auftrag übernommen, Klimaziele in der lokalen Wirtschaft zu implementieren. Dabei kooperiert sie mit IHK, HWK sowie regionalen Wirtschaftsförderern. Die ENO beschreibt sich dabei defensiver nur als „Multiplikator für die Studie ’Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0’, um hiesige Wasserstoffbedarfe sichtbar zu machen und vorbereitende Schritte zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft einleiten zu können.“ Dazu würden neben einer Pipeline-Infrastruktur auch entsprechende H2-Tankstellen gehören. Der Wille zu dieser Technologie und die Erwartungshaltung an Wirtschaftsvertreter werden nun bei zwei Veranstaltungen in Görlitz und Kodersdorf vermittelt. Die ENO selbst betont: „Um die aktuellen Aktivitäten, Potenziale und Studienziele vorzustellen, aber auch um über die Bedarfsmengen der Unternehmen im Landkreis zu sprechen, lädt die ENO regionale Unternehmen, die bereits Interesse oder auch schon konkrete Bedarfe an Wasserstoff benennen können, aber auch Projektentwickler, Wirtschaftsförderer, Kammern und Interessierte“ ein.
Termine sind der 8. September von 9.00 bis 12.00 Uhr in der UBL-Lounge, Bahnhofstraße 24 in Görlitz, Anmeldung bis 4. September unter: https://sichtwechsel-zukunft.de/veranstaltungen/buergerbeteiligung/goerlitz-vernetzungstreffen-wasserstoffnetz sowie der 18. September von 13.00 bis 16.00 Uhr in der Gemeindeverwaltung Kodersdorf, Straße der Freundschaft 1, Anmeldung bis 12. September unter gleicher Internetadresse. Weitere Termine sind am 19. September in Löbau sowie am 20. September in Weißwasser geplant.
Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland, das Wasserstoffnetzwerk Hypos, die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH sowie die Infracon Infrastruktur-Service-GmbH & Co. KG haben die Studie für ein regionales Wasserstoffverteilnetz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gestartet. Neben potenziellen Trassenkorridoren und deren Anbindung an das nationale und europäische Wasserstoffnetz würden auch zukünftige Bedarfe an Wasserstoff sowie potenzielle Erzeugerquellen in der Region untersucht.
Wasserstoff (H2) ist eine saubere Energiequelle, da sie keine Verbrennung erfordert. Die Brennstoffzellen-Technologie ist jedoch nicht ausgereift. Als grünes Modell genießt sie derzeit politische Protektion, während Forschungen zu anderen Energiequellen – insbesondere fossilen – häufig behindert werden.