Die Fahrgäste sind sehr vergesslich

Die Regale im Fundbüro der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck sind mit liegengebliebenen Utensilien aus den Bussen recht gut gefüllt. Foto: Steffen Linke
Eine direkte Statistik über liegengebliebene Fundsachen der Fahrgäste in den Bussen führt die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck, ein Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), zwar nicht, aber die Kunden sind ganz schön vergesslich.
Löbau/Zittau. „Meine Mutter hätte gesagt: Die vergessen sogar ihren A..., wenn er nicht angewachsen wäre“, sagt Alfons Dienel, Geschäftsführer der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck, schmunzelnd. Die Busfahrer finden über das Jahr hinweg unter anderem Mützen, Hüte, Schals, Handschuhe, Sporttaschen, Schulranzen, Handys und Puppen. Selbst ein großes Musikinstrument sei im Bus schon vergessen worden, berichtet er. „In diesem Fall ist der Besitzer aber wenig später auf uns zugekommen“, so Alfons Dienel. Und er fährt fort: „Personalausweise und andere Dokumente schicken wir in der Regel gleich an die Adressen zurück.“
Die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck bewahrt die Fundsachen ein Jahr in zwei firmeneigenen Fundbüros in Zittau und Löbau auf – die aktuellsten davon liegen sogar 14 Tage direkt auf dem Präsentierteller. „Ungefähr 30 Prozent melden sich deshalb bei uns“, sagt er. Alfons Dienel schüttelt schon ein bisschen mit dem Kopf: „Der Wert der Fundsachen ist gegenüber den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. In den Sporttaschen befanden sich schon Markenschuhe und teure Bekleidung. Das hat niemanden interessiert.“ Es scheint also, dass manche Leute heute lieber neu kaufen, als Verlorenes zu suchen. Nach einem Jahr übergibt das Busunternehmen zum Beispiel Kleidungsstücke je nach Zustand an Kindereinrichtungen oder entsorgt die Fundsachen. Die Fundbüros sind über die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck zu erreichen – am Standort in Zittau unter Telefon (03583)7 74 11, in Löbau unter Telefon (03585) 47 84 25.