Die Flügellose Windmühle von Luga
Die historische Bockwindmühle – gelegen an der B 96 zw. Cölln und Königswartha – ist von der Bundesstraße aus problemlos zu erkennen. Bürgermeister Gerd Schuster freut sich bereits darauf, bald wieder Besucher durch das Denkmal führen zu können. Foto UM
Neschwitz. Nun schon seit Wochen bekommen Autofahrer auf der B 96 ein eher seltenes Bild zu sehen. Am Abzweig nach Luga steht eine historische Bockwindmühle, der die Flügel abhanden gekommen sind. Aber nicht etwa, weil ein Sturm sie davongetragen hat.
„Wir lassen die Holzkonstruktion aufgrund altersbedingter Mängel aufarbeiten“, erklärt Bürgermeister Gerd Schuster. „Eine Zimmerei aus Thalheim hat sich der Arbeiten angenommen.“ Die Firma sei bereits am Scharfrichterhaus zum Einsatz gekommen. Dieses einmalig in Sachsen erhalten gebliebene, ländliche Gebäude soll einmal von Lissahora nach Luga umziehen. Zuletzt waren dafür noch fleißig Spenden gesammelt worden.
Auch die Mühle kann von einer Reise Zeugnis ablegen. Bis 1978 stand sie in Wetro. Doch wegen des Tonabbaus musste sie weichen. Ursprünglich errichtet wurde das Bauwerk im Jahr 1733. Damit zählt es nach Angaben der Gemeindeverwaltung zu den ältesten seiner Art im ostsächsischen Raum. 1820 sei ein hölzernes Stampfwerk für Hirse und andere Getreidesorten im Innern der Mühle montiert worden.
„Ich hoffe, dass wir bereits zu Ostern wieder Besucher durchs Haus führen können“, sagte Gerd Schuster dem Oberlausitzer Kurier. Er selbst übernimmt diese Aufgabe auch gern – allerdings lediglich am Deutschen Mühlentag, der alljährlich auf den Pfingstmontag fällt. Dann streift er sich sein Müllerburschenkostüm über und informiert die Gäste über die Geschichte und das Innenleben des Denkmales.
Wer sich einem Rundgang anschließen möchte, kann das nach vorheriger Anmeldung gern tun. Kontakt: (035933) 386-0.
Doch noch einmal zurück zu den Flügeln.
Ursprünglich war die Rede davon, diese im Januar wieder anzubringen. Daraus wurde allerdings nichts.
„Die Zimmerei hat wie die gesamte Baubranche eine auskömmliche Auftragslage“, weiß das Gemeindeoberhaupt zu berichten. „Aufträge werden entsprechend disponiert. Da wir momentan keine touristische Saison haben, besteht bisher kein direkter Zeitdruck. Außerdem haben wir die Wetter- beziehungsweise Sturmlage vorausschauend verfolgt und es für sinnvoll empfunden, eine bessere Wettersituation für die Flügelmontage abzuwarten.“ Diese werde wieder in Handarbeit geschehen.
Nach Abschluss der Maßnahme steht auch fest, wie tief die Kommune in den Etat langen muss. Angesetzt gewesen seien 20.000 Euro, hieß es.