Die Industrie im 19. Jahrhundert in Bautzen
Die Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen war ein früher Industriebetrieb. Foto: Stadtmuseum
Bautzen. Das Museum Bautzen bietet am Sonntag, 7. Mai, um 15.00 Uhr, eine Führung in der Abteilung Stadt der Dauerausstellung an, die sich dem Thema der wirtschaftlichen Entwicklung Bautzens widmet. Im Mittelpunkt der Führung stehen industrielle Unternehmen in Bautzen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1989. Darunter sind die Bautzener Brauerei & Mälzerei Aktiengesellschaft, die Bautzener Tuchfabrik Aktiengesellschaft, die Chromolithographische Kunstanstalt und Steindruckerei Gebrüder Weigang, der VEB Waggonbau Bautzen und der VEB Eule Orgelbau Bautzen.
Bautzen wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Industriellen Revolution erfasst. In der Folgezeit entstanden in der Metallverarbeitung, im Maschinenbau, im Textil- und im Druckgewerbe industrielle Unternehmen. Begünstigt wurde ihre Entwicklung durch die Anbindung der Stadt an die Eisenbahn 1846, die Einführung der Gewerbefreiheit in Sachsen 1862, den Einsatz neuer Technik. Dies bewirkte eine zunehmende Arbeitsteilung und ein immenses Bevölkerungswachstum in der Stadt Bautzen. Der Aufschwung der Industriebetriebe setzte sich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 fort.
Danach litten jedoch viele Unternehmen unter den Auswirkungen der Inflation und der Weltwirtschaftskrise. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges richteten einige Unternehmen ihre Produktion dann auf eine Kriegswirtschaft aus. Nach dem Ende des Krieges wurden im Zuge der an die sowjetische Besatzungsmacht zu leistenden Reparationen auch in Bautzener Betrieben Produktionsanlagen abgebaut und in die ehemalige Sowjetunion gebracht. Noch vor der Gründung der DDR im Jahre 1949 erfolgte bereits eine erste Verstaatlichung von Betrieben, welche sich bis in die 1970er Jahre fortsetzte.