Die Inselteichgemeinschaft Radibor ist bereit für die Fischwochen
Claudia Steglich von der Inselteichgemeinschaft Radibor ist schon von Kindesbeinen an aktiv und freut sich auf das bevorstehende Fischerfest. Foto: B.Vogt
Man muss ihn erstmal finden. Diesen idyllischen Ort mit seiner eigentümlichen Geschichte. Aber das macht wohl auch den Reiz der Anlage aus. Wenn man angekommen ist, stellt man fest, dass es hier noch vieles mehr zu entdecken gibt.
Die idyllische Insel mit ihrer markanten Brücke ist jederzeit zugänglich und lädt zum Verweilen ein. Foto: B.Vogt
Radibor. Deutschland ist das Land der Vereine. Und auch in unserer Region gibt es für alle möglichen Interessen eine Gemeinschaft von Menschen, die etwas bewegen wollen wollen. In Radibor gibt es einen Verein, der eine ganze Insel betreut.
Claudia Steglich ist die Vorsitzende der „Inselteichgemeinschaft Radibor e.V.“ und ist, wie sie selber sagt, „auf der Insel mit aufgewachsen“, bereits ihr Vater stand eine Zeit dem Verein vor und war schon dabei, als der Verein noch gar kein Verein war. Denn als 1974 eine Gruppe junger Männer beschloss, das verwilderte Biotop in der Nähe vom Sportplatz wieder zu benutzen, beschloss man auch, dass die Mitgliederzahl nie höher sein darf als 20. Vielleicht wollte man eben kein Verein mit all den Formalien und Organisationsformen sein, sondern einfach eine Gruppe von Leuten, die was bewegt. Und das funktionierte offensichtlich ganz gut. Anfangs mit einfachsten Mitteln wurde der Teich mit seiner Insel erstmal wieder als solcher erkennbar gemacht.
Nach der Wende ließ man sich dann doch als Verein eintragen und kann seitdem auf stabile Mitgliederzahlen zählen, die inzwischen entgegen der alten Regel sogar über 20 liegen.
Der Vereinszweck selber ist dabei die Landschaftspflege des Areals, aber eben auch die Bewirtschaftung, die dann die Mittel schafft, immer wieder Investitionen zu tätigen. Und so ist neben zahlreichen anderen Veranstaltungen das jährliche Fischerfest am Inselteich mit dem Abfischen des Teiches der unbestrittene Höhepunkt des Vereinslebens. Seit 2009 ist man dabei auch Kooperationspartner der Lausitzer Fischwochen. Immer am Donnerstag vor dem ersten Oktobersamstag wird der Teich abgelassen und die ersten Fische schon zum Räuchern gefangen. Am Samstag folgt dann das eigentliche Abfischen, welches dieses Mal von einem besonderen kulinarischem Programm begleitet wird. „Wir veranstalten dieses Jahr eigentlich ein kleines Streetfoodfestival“ meint Claudia Steglich. Denn neben der traditionellen Gulaschkanone mit Erbsensuppe, die zu jeder Feier des Vereins zum Pflichtprogramm gehört, gibt es dieses Jahr gleich drei Gulaschkanonen, die zusätzlich noch Kesselgulasch und eine ungarische Fischsuppe anbieten. Und dann gibt es natürlich zusätzlich noch den Fisch, der in allen möglichen Variationen angeboten wird. Trotz der versteckten Lage kamen in den letzten Jahren Besucher bis aus Hannover, um dieses besondere Abfischen zu erleben.
Fisch scheint es dieses Jahr genug zu geben. Viele Fischereibetriebe hatten ja wegen der Hitze und der Trockenheit mächtig zu Kämpfen, um ihre Erträge zu retten. In Radibor scheint man glimpflich weggekommen zu sein.
Aber es dreht sich nicht alles um den Fisch bei der Insel. Denn die letzten Jahre und Jahrzehnte wurde auch kräftig gebaut, was besonders an dem Vereinsgebäude auf der Insel und der markanten Brücke sichtbar wird. Das Inselhaus dient dabei als Vereinsgebäude und Lager, kann aber auch für Übernachtungen oder Veranstaltungen gemietet werden. „Allerdings haben wir diese Termine auf zehn pro Jahr beschränkt“, so die Vorsitzende. Denn die damit verbundene Arbeit muss für die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder auch im Rahmen bleiben. Am anderen Ufer hat man jetzt moderne Toiletten, einen Unterstand und ein Lagerhäusschen, welches allerdings noch erweitert werden soll.
Wer es nach dem Essen lieber sportlich mag, hat übrigens auch eine Chance, hier am Inselteich auf seine Kosten zu kommen. Denn seit 2005 richtet der Verein zusammen mit dem Radsportverein Bautzen den Radiborer Querfeldein aus. Immer am letzten Oktoberwochenende hat man bei diesem Radcrossrennen die Gelegenheit, sich auf einer reizvollen Strecke rund um Radibor so richtig auszupowern.
Das Fischerfest startet am 1. Oktober um 10.00 Uhr am Inselteich in Radibor. Der Eintritt ist frei, bringen Sie reichlich Hunger und Wechselsachen für die Kleinen mit. Weitere Informationen zum Verein finden sie auf der Website unter insel-radibor.de, zu den Fischwochen unter lausitzer-fisch.de.