Die Last fiel ab nach Prüfungsstress
Nora Fechner aus Oderwitz genießt nach dem Prüfungsstress am Christian-Weise-Gymnasium Zittau ihre Freizeit in vollen Zügen. Foto: Steffen Linke
96 Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr die Abiturprüfungen am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau angetreten – und Nora Fechner aus Oderwitz hat ihres mit der Note 1,6 abgeschlossen.
Die scheidenden Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums in Zittau ließen es beim Abistreich noch einmal richtig krachen. Foto: privat
Zittau/Oderwitz. „Mein Abitur hätte noch ein oder zwei Punkte besser ausfallen können“, meint die scheidende Schülerin des Christian-Weise-Gymnasiums Zittau. In der Prüfungszeit sei die Stimmung an der Schule schon sehr angespannt gewesen. Jeder habe aber versucht, das Beste daraus zu machen. Je nach Charakter habe es der eine etwas lockerer und der andere halt etwas verbissener gesehen. Nora hatte im Vorfeld richtig für die Prüfungen „gebüffelt“, „weil ich auch sehr ehrgeizig bin.“ Die Last sei danach jedenfalls von ihr abgefallen. „Ich bin seither wieder viel gelassener“, sagt sie. Für Nora waren die letzten Tage am Christian-Weise-Gymnasium schon komisch und fast schon etwas surreal: „Die ganzen Jahre haben wir auf die großen Zwölfer geschaut – und jetzt habe ich selbst dazugezählt.“
Wie schnell doch die Zeit vergeht. „Wir haben einst völliges Neuland betreten“, blickt sie zurück. Aus anfänglich fremden Schülern seien enge Freunde geworden. „Mir bleibt natürlich auch im Kopf, als wir uns in der Coronazeit per Laptop von zu Hause aus begrüßen durften“, berichtet sie. Nora erinnert sich auch sehr gern an die schöne Sprachreise in der 9. Klasse nach Wales: „Ich konnte dort meine Englischkenntnisse anwenden und habe gute Erfahrungen mit der Gastfamilie gesammelt.“
Die letzten zweieinhalb Jahre brachte sich Nora im Schülerratvorstand ein, so unter anderem bei einer innerschulischen Juniorwahl sowie bei einer Solidaritätskundgebung zum Ukrainekrieg auf dem Zittauer Marktplatz.
„Beim Abistreich haben wir uns vor dem Schulhaus gegenseitig mit Wasserpistolen vollgespritzt und dafür gesorgt, dass die Schüler der anderen Klassen auch nicht trocken ins Haus hineingekommen sind“, sagt sie.
Natürlich ist bei ihr auch ein bisschen Wehmut dabei, dass die Schulzeit nun zu Ende ist, „auch wenn ich darüber trotzdem froh bin. Diesen Treffpunkt mit Freunden und vielleicht auch ein paar Lehrer, mit denen ich besonders gut zurecht gekommen bin, werde ich schon vermissen.“ Jetzt würden sich die Wege der meisten Schüler aber trennen.
Für Nora selbst folgt, wie sie sagt, „der Schritt ins Unbekannte.“ Und sie fügt hinzu: „Ich versuche natürlich mit meinen Freundinnen in Verbindung zu bleiben und noch etwas zu unternehmen wie zum Beispiel in diesen Tagen einen Trip nach Paris.“
Und wie geht es mit Nora nach ihrer Zeit am Christian-WeiseGymnasium in Zittau persönlich weiter? „Ich werde über den Sommer in einem Café in Herrnhut arbeiten und möchte ab Oktober gern in Dresden Lehramt an Gymnasien in den Fächern Französisch und Geografie studieren“, antwortet sie.
Vielleicht unterrichtet Nora als Lehrerin dann in ein paar Jahren selbst Schüler am Zittauer Gymnasium. „Ganz unwahrscheinlich ist das nicht, denn ich bin auch sehr heimatverbunden“, sagt sie.