Die Marke „Lausitzer Fisch“ aufgewertet
Tina Weßollek ist mit ihrem Gutshof L’Auberge in Bischofswerda Markenpartnerin des Lausitzer Fischs.
Das Projekt zur Markeneinführung ist offiziell abgeschlossen. Doch die eigentliche Arbeit beginnt damit erst.
Oberlausitz. Am vergangenen Montag wurde auf einer Veranstaltung in Bischofswerda das dreijährige Projekt zur Einführung der Marke „Lausitzer Fisch“ für beendet erklärt – und zwar durchaus erfolgreich, wie Olaf Franke, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO), einschätzt. „In dieser Zeit wurden in drei Teilprojekten unter anderem ein Netzwerk von Markenpartnern aufgebaut sowie Qualitätskriterien zur Nutzung der Marke ’Lausitzer Fisch’ definiert“, erklärt er. Zugleich habe man unter www.lausitz-fisch.de eine digitale Plattform geschaffen, die neben Karpfen, Forelle und Co. auch deren regionale Erzeuger vorstellt und touristische Möglichkeiten aufzeigt. „Denn die beste Marke taugt nichts, wenn sie nicht bekannt gemacht wird“, wie Projektleiterin Lisa Willenberg von der MGO betont.
Als das erste Teilprojekt im Herbst 2019 ins Leben gerufen wurde, sahen alle beteiligten Seiten großen Handlungsbedarf. Von einer „Zurückentwicklung des Fischereiwesens in der Region“ hatte der damalige Görlitzer Landrat Bernd Lange (CDU) noch Anfang 2020 gesprochen und zahlreiche Faktoren dafür verantwortlich gemacht: zum Beispiel Probleme mit Raubtieren, Krankheiten und dem Wetter, vor allem den immer häufigeren Hitze- und Trockenheitsperioden. „Auch wir können nichts am Wetter oder an den politischen Rahmenbedingungen ändern“, hatte MGO-Geschäftsführer Olaf Franke damals erklärt. „Was wir aber tun können und wollen, ist, den Teichwirten bei der Vermarktung ihrer hochwertigen Erzeugnisse zu helfen.“
Und dies trifft offenbar auf positive Resonanz. „Man hat in der letzten Zeit schon gemerkt, dass sich die Leute wieder stärker an uns erinnern“, meint Armin Kittner, Inhaber der Teichwirtschaft Petershain in der Gemeinde Quitzdorf am See. Auch die Pandemie habe dazu beigetragen, dass heimische Erzeuger wieder stärker in den Blickpunkt rückten. „Publicity ist immer wichtig, und wir sind dankbar, dabei unterstützt zu werden“, so Armin Kittner. „Die Marke Lausitzer Fisch und das dafür entwickelte, sehr gelungene Logo tragen dazu bei, dass unsere Region wieder mehr als Fischregion wahrgenommen wird“, bekräftigt Karsten Ringpfeil von der gleichnamigen Teichwirtschaft mit Sitz in Wartha (Gemeinde Königswartha). Allerdings seien die Bemühungen noch „ausbaufähig.“ Eine Einschätzung die Olaf Franke teilt – schließlich haben sich erst elf von annähernd 30 in Frage kommenden Teichwirtschaftsbetrieben für die Marke „Lausitzer Fisch“ zertifizieren lassen. „Mit den anderem müssen wir noch intensiv arbeiten, das ist kein Selbstläufer“, ergänzt seine Kollegin Lisa Willenberg. Zumal die weitere Etablierung und Entwicklung der Marke nun, nachdem die Anlaufphase beendet ist, ohne eigenes finanzielles Engagement der Beteiligten nicht funktionieren wird. Für die drei abgeschlossenen Teilprojekte stand immerhin ein Budget von insgesamt 265.000 Euro zur Verfügung. Und dass eine Marke, die nicht ständig „aufpoliert“ wird, schnell an Glanz verliert, gilt im Marketingbereich als Binsenweisheit.