Die Region sieht sich als ein Silicon Saxony
Politik, Wissenschaft und Wirtschaft verschmelzen weiter – die Runde vom 20. Dezember 2024. Foto: Landkreis Görlitz
Görlitz. Der Name „Silicon Saxony“ ist schon der PR-Arbeit entsprungen, ehe konkrete Ergebnisse umgesetzt sind. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung hatten sich am 20. Dezember in Görlitz getroffen, um Schritte zur Fachkräfteentwicklung in der Halbleitertechnologie und Mechatronik zu beraten. Dabei ging es auch um „Maßnahmen zur Unterstützung der taiwanesischen Investition von TSMC in Dresden“, teilte das Görlitzer Landratsamt mit. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Martin Puta, Hejtman (Regierungspräsident) von Reichenberg (Liberec) und Präsident der tschechischen Seite der Euroregion Neiße, Landrat und zugleich Präsident der deutschen Seite Dr. Stephan Meyer, sowie die Rektoren der TU Reichenberg, Prof. Miroslav Brzezina, und der Hochschule Zittau/Görlitz, Prof. Alexander Kratzsch.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Planung gemeinsamer Studiengänge im Hinblick auf die Halbleiterindustrie, „um Bedarfe des ’Silicon Saxony’ zu decken“, wie es plakativ in einer Pressemitteilung vom 27. Dezember heißt. Stephan Meyer betonte, die Investition von TSMC in Dresden sei „eine enorme Chance, die wir auch in unserer Region nutzen wollen.“ In Görlitz ging es auch um die Vorbereitung einer tschechisch-taiwanesisch-sächsischen Konferenz im Frühjahr 2025, die Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen soll. Wirtschaftlich brauche die ganze Welt Taiwan „und damit einen unsichtbaren Schutzschild für sich geschaffen“, hatte die Tagesschau im Oktober 2022 zum Erfolg von TSMC berichtet. Die Weltmarktführerschaft der Nationalchinesen (Republik China; also Taiwan) wird jedoch durch Rotchina – also die Volksrepublik – bedroht, womit eine Unterstützung von TSMC auch als das Setzten auf eine Karte und eine politische Positionierung in einem militärisch immer stärker drohenderen Konflikt betrachtet werden kann.