Die Spender halten weiter zur Oberlausitzer Tafel
Der Vorstandsvorsitzende der Oberlausitzer Tafel, Frank Grübe, freut sich über Lebensmittelspenden für sozial bedürftige Bürger. Foto: Steffen Linke
Die Ereignisse bei der Dresdner Tafel werfen ihre Schatten bis zur Oberlausitzer Tafel. Zum größten Teil durch die „Blume“ ist der Vorstandsvorsitzende Frank Grübe deshalb schon mehrmals in den vergangenen Tagen über die hiesige Arbeitsweise befragt worden.
Zittau/Löbau/Niesky. Bei der Dresdner Tafel sollen unter anderem Lebensmittel an nicht hilfsbedürftige Personen ausgegeben und Vereinsgelder veruntreut worden sein.
Frank Grübe sagt dazu: „Diese in den Medien verbreiteten Informationen färben schon auf uns ab. Wir selbst arbeiten aber transparent, gehen ordentlich mit den Spenden und den Kunden um.“
Bisher sei noch keiner der 115 Spender im Einzugsgebiet zwischen Löbau, Zittau, dem Oberland, Niesky und Bad Muskau abgesprungen. Dazu zählen zum Beispiel Supermarktketten, Händler und Gewerbetreibende sowie Privatpersonen, die Lebensmittel am Mindesthaltbarkeitsdatum wie Molkereiprodukte, abgepackte Wurst, Käse, Tiefkühlwaren, Süßigkeiten bis hin zu Obst und Gemüse aus den eigenen Gärten für diesen sozialen Zweck bereitstellen.
Circa 9.200 bedürftige Personen nehmen im genannten Einzugsgebiet die Dienste der Oberlausitzer Tafel in Anspruch – zwei Drittel davon regelmäßig. Manche von ihnen müssten dazu erst ihre Scheu überwinden, weil sie sich eingestehen müssen, dass ihr Geld nicht zum Leben ausreicht, sind aber später froh, dass sie diesen Schritt gegangen sind, so der Vorstandsvorsitzende.
In diese Situation könne jeder geraten zum Beispiel durch Scheidung, Arbeitslosigkeit oder andere verschiedene Lebensumstände.
Die Zahl der Bedürftigen sei zuletzt nicht mehr so stark wie früher angestiegen, da viele ehemalige „Aufstocker“ durch den Mindestlohn „weggefallen“ sind, so Frank Grübe.
Anspruch auf Lebensmittel von der Oberlausitzer Tafel haben ALG_II-Empfänger, Auszubildende und Studenten sowie Personen, die Sozialgeld erhalten, nur eine geringe Rente bekommen oder über gar kein Einkommen verfügen.
„Dafür benötigen wir aber einen aktuellen Bescheid“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Frank Grübe hofft, dass die Aufklärungen bei der Dresdner Tafel im Endeffekt glimpflich ausgehen. „Für den Fall, dass es anders kommt, muss der Bundesverband in Berlin die richtigen Konsequenzen ziehen“, sagt er.