Die Stadt Bernstadt braucht Geld fürs idyllische Waldbad
Am baulichen Zustand des idyllischen Waldbades in Bernstadt auf dem Eigen nagt der Zahn der Zeit. Foto: privat
Bernstadt auf dem Eigen. Beim Nichtschwimmerbecken ist aufgrund eines Schadens in der Unterkonstruktion, gerissene und durch Senkungserscheinungen beschädigte Betonbodenplatte, die Folienauskleidung gerissen und konnte auch nicht mehr instandgesetzt werden. Aufgrund der Konstellation der Wasserflächen besteht jedoch auch für Nichtschwimmer weiterhin die Möglichkeit, den Nichtschwimmerbereich im großen Becken zu nutzen. Bei der Anlagentechnik sind nach 30-jähriger Nutzung Defekte absehbar und sollten in einer Sanierungsplanung unbedingt berücksichtigt werden. Nach Vorstellungen von Bürgermeister Markus Weise soll zukünftig ein Kinderplanschbecken mit Wassertiefen von zehn bis maximal 30 Zentimeter entstehen, sodass sich auch die Kleinsten abkühlen können. Die Senkungserscheinungen waren laut seinen Auskünften aufgrund einer sich lösenden Folie absehbar, konnten jedoch nicht aufgehalten bzw. abgewendet werden.
Bislang bestehen ausschließlich vage Kostenannahmen aufgrund von Erfahrungswerten eines Planungsbüros. „Die konkreten Zahlen werden uns erst im dritten Quartal dieses Jahres vorliegen“, sagt er. Um dies jedoch genauer zu fassen, sind weitere Abstimmungen mit der Festlegung eines genauen Sanierungsrahmens vonnöten. In der nächsten Zeit ist laut weiteren Informationen von Markus Weise auch eine Bürgerbeteiligung geplant. Hierbei soll erfragt werden, welche Sanierungsleistungen bzw. Veränderungen die Nutzer des Bades erwarten oder für erforderlich halten. Diese Befragung findet unmittelbar im Waldbad statt und fließt in die Planungsarbeiten mit ein.
Und welche Möglichkeiten sieht der Bürgermeister, um Geld für eine Verjüngungskur des Waldbades zu bekommen? „Die Mittel im städtischen Haushalt reichen hierfür bei weitem nicht aus. Wir sind auf Fördermittel angewiesen“, antwortet er. Prinzipiell sei ein Fördermittelantrag auf die Strukturmittel vorgesehen. Markus Weise sieht jedoch äußerst geringe Erfolgsaussichten dafür: „Mittelfristig sind Zuschüsse aus der LEADER-Kulisse denkbar oder Bundesmittel zur Förderung von Sport-, Jugend- und Kulturstätten.“
Der Bürgermeister wünscht sich jedenfalls, „dass der Besucherkreis stabil bleibt und unserem Waldbad die Treue hält. In den vergangenen Jahren hat es sich zu einem Kleinod für Familien entwickelt.“
Laut Markus Weise müssten Kommunen auch finanziell in die Lage versetzt werden, derartige Infrastruktur ohne mehrjährige Antragsprozedere sanieren und betreiben zu können. Objektiv betrachtet handelt es sich hierbei um Basisinfrastruktur, die ein gutes und bodenständigen Leben vor Ort charakterisiert. Es handelt sich seiner Ansicht fast um eine Pflichtaufgabe, Objekte dieser Art zu erhalten: „Dies ist jedoch nur mit der erforderlichen Luft zum Atmen möglich. Ich würde mir auch wünschen, dass die Bürokratie zur Realisierung solcher Maßnahmen weniger werden würde. Nach bisherigen Erkenntnissen benötigen wir fast zweieinhalb Jahre Vorlauf, um baulich aktiv werden zu können. Selbst wenn die Finanzierung geklärt wäre, stehen noch die formellen Hürden der Ausschreibungs- und Vergabeverfahren. Genau aus diesem Grund will ich jetzt mit den Planungen beginnen, um nicht von Alterserscheinungen der Anlage überholt zu werden. Selbst wenn es nur um den Erhalt des Status quo geht, wird es eine herausfordernde Aufgabe.“
Die Öffnungszeiten des Waldbades Bernstadt – zunächst dienstags bis sonntags von 10.00 bis 20.00 Uhr, in den Sommerferien dann täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr.