Die Stadt Kamenz feiert ihr neues Lessing-Gymnasium
Das Eingangsfoyer im Verbinderbau präsentiert sich großzügig und mit locker platzierten Sitzgruppen.
Das mit Abstand größte Schulbauprojekt des Landkreises Bautzen ist abgeschlossen. Zur Eröffnung übertönt der allgemeine Jubel die kritischen Stimmen deutlich. Doch es gibt noch Fragen zu beantworten.
Kamenz. Das große Werk ist vollendet: Der Landkreis Bautzen als Schulträger und die Stadt Kamenz als Projektpartner haben am vergangenen Sonntag das erweiterte Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Kamenz an die stellvertretende Schulleiterin Heike Peschel und die Lehrerschaft übergeben. Der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) betonte: „Gemeinsam ist es gelungen, dass eine 100 Jahre alte Schultradition erhalten und fortgeführt werden kann.“ Und Heike Peschel erklärte: „Mit dem neuen Schulhaus der Möglichkeiten wird die lang ersehnte Nähe zur Stadt Wirklichkeit.“ Gemeinsam mit ihr bekam auch die Leiterin der Kamenzer Lessing-Bibliothek, Marion Kutter, einen symbolischen Schlüssel überreicht.
Die Einrichtung will Ende September ihr im Schulneubau befindliches neues Domizil in Betrieb nehmen. „Durch die Einbindung der Stadtbibliothek ist im Zusammenspiel mit dem Gymnasium eine attraktive öffentliche Bildungseinrichtung entstanden, die Kultur und Bildung miteinander verbindet und allen Bürgern offensteht“, so der scheidende Bautzener Landrat Michael Harig (CDU). 43 moderne Lernräume sind in Alt- und Neubau entstanden. Etwa 720 Schülerinnen und Schüler sowie 60 Lehrkräfte werden hier nach den Sommerferien lernen und lehren. Ein großer Veranstaltungssaal und der Innenhof sollen auch den Bewohnern des Stadtteils zur Verfügung stehen.
Zumindest für den Moment vergessen waren die Querelen, die es bis zuletzt gegeben hatte. So hatten die Stadt Kamenz und die Elternvertretung angemahnt, dass der Neubau zu klein sei.
Landrat Michael Harig wies diese Kritik in einem Radiointerview als „völlig fehl am Platze“ zurück und verwies darauf, dass die Schülerzahlen nach dem gegenwärtigen „Peak“ wieder zurückgehen werden. Es gebe in Kamenz „genug Möglichkeiten“, diesem temporären Problem zu begegnen. Eine davon brachte Oberbürgermeister Roland Dantz mit der Nutzung des nicht voll ausgelasteten Sparkassengebäudes in unmittelbarer Nähe ins Spiel.