Die Zukunft vervollständigt den Blick
Gerd Weise (am Mikro) vom Kulturservice macht neugierig auf die dritten Kulturerbetage an der Neiße. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz. Vom 15. bis 17. Juli finden die 3. Kulturerbetage an der Neiße statt. Als gemeinsame Organisatoren laden die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH, die Freie evangelischen Gemeinde Görlitz sowie die polnische Stadtverwaltung zu Vorträgen, geführten Stadtrundgängen, Konzerten und Mitmachangeboten ein, die nach dem Blick in Vergangenheit und Gegenwart im 3. Teil nun den Blick auf die Zukunft der Region lenken.
Den Auftakt bildet am Freitag, ab 17.00 Uhr, das von beiden Stadtoberhäuptern Octavian Ursu (West) und Rafal Gronicz (Ost) eröffnete Podiumsgespräch „Zukunft – Strukturwandel in der Region“ mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Bildung, u.a. mit Prof. Lothar Kroll, dem Leiter der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an der TU Chemnitz und Fachmann für „Schlüsseltechnologien für Regionen“. Kroll rief mit den Technischen Universitäten Breslau und Oppeln (Opole) die Polish-German Bridge Conference ins Leben.
Um die Begeisterung der zukünftigen Generation für die naturwissenschaftlichen Berufe zu wecken, werden an allen drei Tagen zahlreiche Experimente zwischen Dampfmaschine und Brennstoffzelle im MINT-Pavillon praktiziert, einem entstehenden mobilen Experimentier- und Forschungslabor. Am Samstag können Kinder von 11.00 bis 17.00 Uhr in der Ruhmeshalle (Dom Kultury) ihre „Stadt an der Neiße“ bauen – eine Übersetzerin ist jeweils vor Ort. Am Samstag ab 14.00 Uhr gibt es simultan übersetzte Vorträge und Gesprächsrunden mit den Themen „Revitalisierung von Industrieflächen, Postindustrie im Zusammenhang mit der Energiewende“ und „Zukunft der Grenzregion“. Um 16.00 Uhr hält Prof. Kroll seinen Vortrag zu „Schlüsseltechnologien“.
Kostenlose Stadtführungen und Stadtrundgänge (buchbar bis 14. Juli auf Deutsch bei stephanie.rikl@goerlitz.de und polnisch bei e.krzysiek@zgorzelec.eu) werden am Samstag und Sonntag angeboten, deren Wege teilweise auch den am gleichen Wochenende stattfindenden Schlesischen Tippelmarkt am Samstag und Sonntag jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr kreuzen.
Wechsel kultureller, geistiger und kulinarischer Genüsse
Eine neue temporäre Ausstellung widmet sich deutsch-polnischen Projekten der vergangenen 30 Jahre in der Europastadt und fungiert damit als Initialzündung für neue Ideen. Der Park des Friedens zwischen Hochschule und Tivoli wird am Freitag- und Samstagabend als neuer Veranstaltungspark mit Jazzmusik genutzt. Nachdem am Samstag 19.00 Uhr die Nachwuchspianisten der Musikschule „Musica Via Regia“ Ljudmila Büchner ihr Können zeigt, spielt ab 21.00 Uhr der Klaviervirtuose Mark Ehrenfried auf dem Bechstein-Flügel ein Friedenskonzert.
Alle Veranstaltungen finden zweisprachig bei freiem Eintritt und kostenloser Verpflegung statt.
„Neugierige Besucher pendeln fliegend zwischen dem Park des Friedens und dem gleich danebenliegenden Tivoli“, erinnert sich Gerd Weise vom Görlitzer Kulturservice an eine der Vorgängerveranstaltungen. „Besucher fanden ganz ungezwungen in Gespräche. Manche, die zunächst nur wegen des kulturellen Begleitprogramms da waren, ließen sich zur Diskussion anstecken. Das alles ist bis Sonntag um 16.00 Uhr möglich“, wirbt Weise für kurzweilige Tage zwischen geistigen Anregungen sowie kulturellen und kulinarischen Genüssen.
Eine vierte Veranstaltung vom 21. bis 23. Oktober soll dann noch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden. Schwerpunktstandort wird dann im erneuten Wechsel wieder die Ostseite der Stadt mit der Ruhmeshalle (Dom Kultury) sein.