Dinos sind immun gegen Covid-19
Aufgewertet wurde in Vorbereitung auf die laufende Saison der Bereich um den Nautiloiden, einen urzeitlichen Kopffüßer.
Auch der Saurierpark Kleinwelka muss aufgrund der aktuellen Situation mit Einschränkungen leben. Dem Besucherspaß steht aber nichts im Wege – wenn man ein paar Regeln beachtet.
Kleinwelka. Wer das Mitoseum – den weithin sichtbaren Eingangsbereich des Saurierparkes Kleinwelka – durchquert hat und seinen Fuß auf das Areal des beliebten Freizeitparks setzt, der sieht erst einmal – keine Saurier. Stattdessen eine Landschaft, so bizarr, dass man sich in eine Dokumentation über den Flug des NASA-Satelliten Voyager versetzt fühlt, der die Monde des Gasriesen Jupiter besucht hat. Darunter gibt es auch einen Mond namens Io, der einen einzigen riesigen Vulkan darstellt, auf dem es immerzu dampft und brodelt. Willkommen in Lavaris, der vor einem Jahr eröffneten neuen Erlebniswelt!
Wie auf dem Jupiter-Planeten Io
„Ein Freizeitpark muss sich immer wieder neu erfinden, damit die Besucher wiederkommen“, weiß Diana Liebsch. Sie ist bei der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (BBB), die den Saurierpark betreibt, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Hier bestand diese „Neuerfindung“ darin, in einer neuen Erlebniswelt die Erde in der Zeit nachzubilden, als das Leben entstand. Naturgemäß kann es damals noch keine Sauriere gegeben haben, dafür aber dampfende Schlote, brodelnde Vulkane und Geysire, die immer wieder heißes Wasser gen Himmel aufsteigen lassen. Lavaris ist die jüngste große Neuerung im Saurierpark, mit Sicherheit aber nicht die Letzte. Die Vorbereitung der Saison von 2020 stand ihrerseits im Zeichen kleinerer Erweiterungs- und Erneuerungsarbeiten: „Wir haben noch einmal Hand an den Vulkan gelegt und die Caldera auf einer Seite erhöht, um den Vulkaneffekt noch besser zur Geltung bringen zu können. Außerdem wurde das Areal um den Nautiloiden – einen urtümlichen, riesigen Kopffüßer – aufgewertet“, zählt Diana Liebsch auf. Und auch so „allzumenschliche“ Bedürfnisse wie die nach einer weiteren Mutter-Kind-Toilette mit Wickelbereich fanden Berücksichtigung in den Planungen.
Nicht alles kann man planen
Doch es gibt auch Dinge, die man nicht planen kann. Spätestens das Jahr 2020 hat dies wohl jedem Einzelnen drastisch vor Augen geführt. Anstatt, wie in einem normalen Jahr, am 1. April, öffnete der Freizeitpark vor den Toren von Bautzen erst am 20. Mai. Seitdem läuft der Betrieb im Corona-Modus, was im Falle des Saurierparks bedeutet: Der Besuch ist nur nach Erwerb eines Online-Tickets möglich. „Unser Hygienekonzept sieht eine Besucherhöchstzahl von 2500 am Tag vor. In den ersten Wochen nach der Öffnung gab es Tage, an denen wir bereits angereiste Besucher wegschicken mussten“, erinnert sich Diana Liebsch. Da gab es schon mal traurige Kinderaugen, das Gegenteil von dem, was ein Besuch im Saurierpark normalerweise bewirkt.
Um dem vorzubeugen, hat die BBB termingebundene Tickets eingeführt, die online erworben werden können und zum ganztägigen Aufenthalt berechtigen. Frei- und Sonderkarten können nach telefonischer Voranmeldung an der eigens eingerichteten Tageskasse eingelöst werden.
Der Souvenirshop bleibt vormittags geschlossen, das Wege- und Leitsystem wurde verändert, und die Kuppeln auf dem Planetenspielplatz kann man 2020 nur von außen bewundern. Gruppenangebote gibt es derzeit nicht, da der Besuch in und die Bildung von Gruppen nicht gestattet ist.
Auch der Irrgarten gehört jetzt dazu
Das Wichtigste hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert: Nach der Durchquerung von Lavaris stehen sie vor einem, die Namensgeber des Saurierparks, und das Schönste ist, dass man sich an ihnen nicht anstecken kann. „Wir sind mit den Besucherzahlen sehr zufrieden, an einigen Tagen Ende Juli, als Sachsen, Brandenburg und Berlin Ferien hatten, waren wir ausgebucht“, erklärt die Sprecherin. Mit Ausnahme der mittleren Augustwochen war auch das Wetter sehr „freizeitparkfreundlich.“
Seit diesem Jahr gehört auch der benachbarte Irrgarten administrativ zum Saurierpark. Der Eintritt erfolgt aber noch separat und mit Extra-Ticket. „In der Perspektive wollen wir den Irrgarten als Teilfläche in den Park integrieren, dafür sind jedoch bauliche Veränderungen nötig“, so Diana Liebsch. Kleiner Wermutstropfen: Die beliebte Seilbahn musste abgebaut werden. „Wir hätten sie während der gesamten Öffnungszeit betreuen müssen, das können wir personell nicht leisten.“
Obwohl der Saurierpark Kleinwelka stark unter der Corona-Situation gelitten hat, übte die größte und bekannteste Freizeiteinrichtung in der Bautzener Region in dieser schweren Zeit Solidarität mit denen, die es noch schwerer hatten. „Wir haben Geld für Futter an Tierparks in der Region gespendet. Unsere Dinos müssen zum Glück nicht fressen“, erklärt Diana Liebsch schmunzelnd. Und fügt ernst hinzu: „Schließlich kooperieren wir seit vielen Jahren durch gemeinsame Aktionen für unsere Region.“
Und was wird 2021 an Neuerungen bereithalten? „Wir wollen die Überdachung des Imbisses ’Raumstation’ erneuern und die sanitären Anlagen an das Thema anpassen. Außerdem sind Ergänzungen an der ’Vergessenen Welt’ geplant.“ Näher will sich Diana Liebsch dazu noch nicht äußern, schließlich sind Überraschungen das Salz in der Freizeitpark-Suppe. Apropos Überraschung: Soeben bricht der Vulkan wieder aus ... â