Dorfteich fertig, aber ohne Wasser

Man muss nicht in die Röhre glotzen, um die Schönheiten eines Geländereliefs auf dem Gewässergrunde zu erleben.
Kleindittmannsdorf. Freunde von Natursendungen auf arte oder Phoenix haben sie sicher schon gesehen: Dokumentationen, die durch modernste Technik möglich geworden sind und die Landschaft des Atlantischen oder Pazifischen Ozeans ohne Wasser zeigen. Dabei muss man gar nicht in die Röhre glotzen, um die Schönheiten eines Geländereliefs auf dem Gewässergrunde zu erleben: Möglich ist dies neuerdings auch in Kleindittmannsdorf (Gemeinde Lichtenberg). Dort wurde nämlich der altehrwürdige Dorfteich saniert und präsentiert sich nun in anmutiger Modellage – aber ohne Wasser. „Der vorhandene Teich wurde mit Gesamtkosten in Höhe von 111.181,02 Euro umfangreich saniert und soll sich als naturnahe Wasserfläche in den neu gestalteten Dorfplatz einfügen“, erklärt Bürgermeister Christian Mögel im Gemeindeamtsblatt „Eichberg-Kurier.“ Und fügt hinzu: „Leider – und das muss man so sagen – hat der Zulauf kein Wasser.“ Bereits 2010 sei von der Gemeinde und den Anwohnern festgestellt worden, dass der alte Teich durch Grundwasser und Überläufe von Brunnen gespeist wurde. „Die heißen Sommer“, so Christian Mögel, „haben dazu geführt, dass für den Teich kein Zulauf mehr vorhanden ist.“ Die Einspeisung von Fremdwasser sei aus Kostengründen weder realisier- noch erklärbar, zumal es einen dauerhaften Zu- und Ablauf geben müsste, damit der Teich nicht austrocknet. Christian Mögel weist darauf hin, dass mit der Neugestaltung Bürgerforderungen entsprochen worden sei: „Eine Umplanung in einen Park mit Kinderspielplatz wurde 2016 klar abgelehnt.“ Nun bleibe nur zu hoffen, dass sich die klimatischen Verhältnisse noch einmal so ändern, dass der Teich wieder auf natürlichem Wege Wasser bekommt. Sonst bleibt es bei dem derzeitigen Anschauungsobjekt für die Erforscher von Unterwasserlandschaften, die sich nicht die Füße nass machen wollen.