Dreiländerkick und Ausstellung in Zittau
Das Ziel ist, spontan jeweils die Mannschaft zu unterstützen, die gerade angegriffen wird. Foto: Sandro Porcu
Zittau. Nachdem Corona das öffentliche Leben lange Zeit eingefroren und das gesellschaftliche Miteinander geprägt hat, hat nun die Zeit der Reflexion begonnen. Im Ausstellungs- und Festival-Parcours 1000undDeine Sicht werden Kunstschaffende, Festivalformate und Ausstellungen in einem dichten Netz verwebt.
Mit den Mitteln der Kunst darf und soll über individuelle, gemeinsame, gegenteilige, ähnliche und verbindende Sichtweisen und Krisenerfahrungen reflektiert werden. Hier werden eine Vielzahl von Positionen gezeigt, ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Erfahrungen und Perspektiven, das bestenfalls unter den Gästen der Ausstellung auch zu einem Austausch über gemeinsame Sehnsuchtsorte führt.
Am Samstag, den 17. September eröffnet in der Baugewerkeschule nun der letzte Meilenstein des Ausstellungskomplexes, der mit einer Outdoorausstellung und einen Geruchsfestival im Dreiländereck schon über den Sommer zu grenzüberschreitenden Begegnungen eingeladen hat. Im Rahmen dessen wird nun die ehemalige Baugewerkeschule am Theaterring erstmals wieder öffentlich zugänglich. Wo einst in Bauberufen ausgebildet wurde und später die Volkshochschule beheimatet war, laden die Städtischen Museen Zittau nach 10 Jahren Leerstand jetzt in eine Kunstausstellung. Hier lädt „Das Zentrum für offene Fragen“ als eigenständige Kunstinstallation im Erdgeschoss zur Beteiligung ein. Im ersten und zweiten Obergeschoß finden sich weitere Rauminstallationen, aber auch Gemälde, Zeichnungen, Mixed Media-Arbeiten und Skulpturen sowie die Sammlung der digital eingereichten und jurierten Arbeiten aus einem international veröffentlichten Open Call im Frühjahr dieses Jahres. Aber auch ein Café, in dem man seine eigenen Erfahrungen in einem Interview für die Nachwelt hinterlassen kann, ein Kooperationsspiel und eine KI-Station, bei der man je nach Sicht und Lust assoziative Begriffe eingeben kann, um sich einen Song für die Zukunft dichten zu lassen, gehören zum Konzept.
Zuvor macht ein Dreiländereckspiel die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wieder möglich. Das trinationale Fußballspiel „3Kick“, dass der Künstler Sandro Porcu als Soziale Plastik entwickelt hat, startet um 15 Uhr im Weinaupark mit den Junioren. Um 17 Uhr spielen jeweils 6 Senioren aus Tschechien, Polen und Deutschland gleichzeitig gegen- und miteinander, denn das Ziel ist, spontan jeweils die Mann-schaft zu unterstützen, die gerade angegriffen wird.