Druckgrafik fix und fertig im Kaisertrutz präsentiert
Das Kunstwerk von Jan Brokof ist hier der Hintergrund, das Bett mit Fix-und-Foxi-Heften ist nur Deko. Foto: Klaudia Kandzia
Görlitz. Eine neue Sonderausstellung im Görlitzer Kaisertrutz zeigt ungewöhnliche Formen von Druckgrafik. „Über Druck. Zeitgenössische Druckgrafik aus Sachsen und der Lausitz“, heißt sie Schau, die bis zum 20. August zu sehen ist.
Präsentiert werden rund hundert Werke von über 60 Künstlern aus drei Generationen. Es sind Radierungen, Holzschnitte, Lithografien, Siebdrucke oder Kupferstiche, aber auch mehrere Meter große Teile von Installationen. „Es ist eine Überblickschau. Wir zeigen, wie vielfältig Druckgrafik ist, nicht nur in der Motivwahl oder Technik, sondern die auch in den Hintergründen und künstlerbiografisch sowie in den Bild-Sujets zu finden sind. Das ist das Besondere, glaube ich“, sagt Museumspädagogin Marie Karutz. Ein besonderes Objekt ist für sie „Martins Bett“ von Jan Brokof. „Weil es eben nicht nur flächig ist, sondern eine Rauminstallation, die sich aus der Fläche – dem Holzschnitt – in den Raum bewegt. Es ist fast etwas Comichaftes. In diese Installation kann man fast eintauchen, man möchte sich direkt auf dieses Bett drauflegen und in den Fix-und-Foxi-Heften lesen, die auch noch weiter in den Raum hineinragen“, sagt Karutz.
„Druck ist ein sehr gegenwärtiges Medium, das insbesondere in Sachsen und der Lausitz von Künstlern genutzt wird und beim Publikum beliebt ist“, sagt Kuratorin Silke Wagler. Auch wenn sich die Schau auf Sachsen und die Lausitz konzentriert, gibt es in der Präsentation auch schlesische Spuren, verspricht Kurator Kai Wenzel. „Es gibt Künstler der älteren Generation, die in Schlesien aufgewachsen und nach dem Krieg nach Sachsen oder in die Lausitz gekommen sind, wie Klaus Drechsler oder auch Dietrich Arlt. Sie sind bekannte Künstler geworden, die aber die Herkunft in ihren Biografien mitführen“, so Wenzel.
Den Entstehungsprozess von Druckgrafiken will das Begleitprogramm zur Sonderausstellung aufgreifen. Kai Wenzelerklärt: „In 14 Kunstpausen – immer mittwochs 12.12 Uhr – bekommt man eine intensive Kenntnis der einzelnen Werke. Und es gibt auch etwas Praktisches. Weil Druckgrafik etwas ist, was man selbst ausprobieren will, werden wir eine Reihe von Druckwerkstätten zu Linolschnitt, Siebdruck und anderen Drucktechniken veranstalten“, versichert er.