Eigentlich brauchen wir noch mehr
So soll es im Görlitzer Bahnhofstunnel bis zum Spätsommer aussehen. Visualisierung: Studio Hartensteiner GmbH
Görlitz. Am Görlitzer Bahnhof entstehen 35 neue Fahrradabstellanlagen für Pendler. Der Niederschlesische Kurier berichtete bereits darüber, dass dort auch neue Schließfächer und Lademöglichkeiten für E-Bikes sowie eine Reparaturstation eingerichtet werden.
Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen freut sich über den Fortschritt in Görlitz: „Viele Pendler wollen auf ihrem Weg zur Arbeit das Rad und die Bahn kombinieren. Damit das gelingen kann, müssen sie ihr Fahrrad angstfrei am Bahnhof stehen lassen können. Die Installation von neuen diebstahlsicheren Fahrradabstellanlagen ist daher insbesondere in Zeiten von hochwertigen E-Bikes ein sehr wichtiger Schritt.“ Görlitz ist als Stadt mit einem sehr hohen Pendleraufkommen bekannt. Über 10.000 Pendler kommen täglich in die Stadt und mehr als 5.000 Görlitzer verlassen ihren Wohnort täglich, um zur Arbeit zu gelangen. „Nun muss die Stadtverwaltung auch mittelfristig eine Strategie entwickeln, um dem hohen Pendleraufkommen in Görlitz und der wachsenden Bedeutung des Fahrrades gerecht zu werden. Die neuen Fahrradparkplätze am Görlitzer Bahnhof sind ein wichtiger Schritt“, sagt Krause.
Denn aktuell böte der Görlitzer Bahnhof seinen Pendlern nur 80 fahrradgerechte Vorderradhalte, bei denen abgestellte Fahrräder der Witterung ausgesetzt seien. Damit fänden aktuell weniger als 4% der Einsteiger eine diebstahlsichere Abstellanlage vor. Der ADFC empfiehlt hingegen, dass auf jeden 7. Einsteiger eine diebstahlsichere Abstellanlage kommen sollte. Im Gegensatz zu anderen Städten im Freistaat wie Bautzen, Radeberg oder Pirna gibt es am Görlitzer Bahnhof auch keine verschließbaren Fahrradabstellanlagen. Da in letzter Zeit immer mehr Menschen ihre Wege mit hochwertigen E-Bikes zurücklegen, wächst auch die Bedeutung sicherer Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen. Die Haltepunkte Rauschwalde und Weinhübel bieten darüber hinaus gar keine Abstellanlagen. Der ADFC Sachsen sieht hier noch Nachholbedarf.