Ein Leben für die Musik
Anna Lukas ist bereits seit Längerem Teil des Klangfarben-Orchesters. Junge Talente wie sie sind stets willkommen. So auch zum bevorstehenden Workshop, für den noch Anmeldungen entgegengenommen werden. Foto: Klangfarben e.V.
Musiker aller Altersgruppen, die sich für Jazz begeistern, bekommen vom 10. bis 14. Oktober 2018 eine Bühne in Schirgiswalde und Zittau. Sie dürfen in dieser Zeit nicht nur ihr Können unter Beweis stellen. Im Rahmen eines internationalen Bigband-Workshops des in Jonsdorf ansässigen Vereins Klangfarben verleiht ihnen der renommierte tschechische Saxophonist Felix Slováèek einen entscheidenden Schliff. Den will sich auch Anna Lukas verpassen lassen. Im Oberlausitzer Kurier spricht die Schülerin über ihre Liebe zur Musik und wie sie trotz ihres jungen Alters bei der Stange blieb.
Anna, Sie besuchen die zehnte Klasse und spielen Tenorsaxophon. Wie sind Sie gerade auf dieses Instrument gekommen? Was ist für Sie das besondere daran und wo haben Sie den Umgang mit ihm gelernt?
Anna Lukas: Eigentlich bin ich da nicht drauf gekommen. Mit fünf Jahren habe ich mit Klavierunterricht begonnen. Mit 13 Jahren hörte ich damit auf, da mir die einseitige klassische Literatur nicht gefiel. Ich merkte, dass ich trotz vieler Übungs-stunden kein guter Pianist werden würde. Dass ich dann mit dem Saxophon begann, daran ist mein Vater Schuld. Da er viele Jahre ebenfalls Musik machte und ein Tenorsaxophon noch unbenutzt bei uns zu Hause lag, fehlte nur noch jemand, der es spielt. Heute bin ich froh, damit angefangen zu haben, und begeistert über den Klang und Charakter dieses Instruments. Unterricht habe ich seitdem bei Herrn Hepper, der gleichzeitig Leiter der Musikschul-Bigband und des Orchesters Klangfarben ist. Auch beim Musizieren in der Musikschulgruppe „Blue-X“ unter Leitung von Herrn Kandel habe ich schon viel gelernt.
Inzwischen sind Sie ein Teil des Orchesters Klangfarben geworden. Wie haben sich einst Ihre Wege gekreuzt?
Anna Lukas: Unser Orchesterleiter ist gleichzeitig mein Saxophonlehrer. Er fragte mich damals, ob ich Lust hätte bei „Klangfarben“ mit zu musizieren.
Was schätzen Sie besonders an dem Klangkörper aus Jonsdorf?
Anna Lukas: In unserem Orchester spielen Leute aus unterschiedlichen Altersgruppen. Unser Jüngster ist gerade einmal sechs Jahre alt. Dann sind da einige Leute in meinem Alter, aber auch Musiker, die vielleicht schon 40 Jahre Musik machen. Das ist manchmal sehr spannend. Mir gefällt zudem das tolle Repertoire sowie das hohe musikalische Niveau.
Welche Entbehrungen haben Sie im Vergleich zu Ihren Mitschülern auf sich genommen, um bei Klangfarben zu musizieren?
Anna Lukas: Entbehrungen würde ich das nicht nennen. Sicherlich übe ich viele Stunden zu Hause und versuche, meinen täglichen Zeitplan einzuhalten, um Schule, Familie und Freunde nicht zu kurz kommen zu lassen. Dennoch ist es ja mein Wunsch, das Saxophonspielen ziemlich gut zu erlernen. Und das geht nun mal nicht ohne zu üben.
Andere junge Leute wissen oft nicht, was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen. Welchen Tipp können Sie ihnen geben?
Anna Lukas: Als Tippgeber bin ich vielleicht da nicht so gut. Aber ich denke, dass viele Leute in meinem Alter zu schnell aufgeben. Oder ihnen fehlt die Ausdauer, wenn sich nicht gleich zu Beginn eines Hobbys der Erfolg einstellt. Wichtig ist es vielleicht auch, jemanden zu haben, der einen für etwas begeistern kann. In meinem Fall habe ich das Herrn Hepper zu verdanken, meinem Saxophonlehrer.
Das Abschlusskonzert mit Felix Slováèek und der Bigband des Vereins Klangfarben findet am Sonntag, 14. Oktober 2018, ab 19.30 Uhr im Theater Zittau statt. Nähere Informationen dazu unter www.klangfarben-jonsdorf.de.