Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Ein Licht der Hoffnung auf dem Hochwald

Ein Licht der Hoffnung auf dem Hochwald

„Was Jesus aus Liebe zu uns Menschen getan hat, daran erinnert das Kreuz – auch das auf dem Hochwaldgipfel. Dieses Zeichen nun, ist durch die Auferstehung Jesu vom Schandpfahl zum Triumphzeichen geworden“, umschreibt Johannes Johne die Symbolik.Foto:Johne

Alternativer Text Infobild

Die Einweihung vor 25 Jahren. Foto: privat

Ein Vierteljahrhundert trohnt das Kreuz auf dem Hochwald. Wie kam es damals dazu? Das berichtete Pfarrer Johannes Johne dem Oberlausitzer Kurier. Zum Jubiläumsgottesdienst lädt er die Leser für Ostermontag auf den Gipfel ein.

Oybin. Seit 25 Jahren gibt es mittlerweile das Gipfelkreuz auf dem Hochwald. Zur Entstehungsgeschichte berichtet Pfarrer Johannes Johne: „Zum einen hat wohl bis zum Jahre 1830 – eventuell auch länger – auf dem Südgipfel ein Gipfelkreuz gestanden und ihm den Namen ’Kreuzberg’ verliehen. Der könnte ja wieder aktuell werden! Zum anderen fanden sich nach der so genannten ’politischen Wende’ im Osten Deutschlands immer mehr Wanderer und Bergsteiger ein. Da wurde dem damaligen Wirt des Berggasthofes auf den Nonnenfelsen die Frage gestellt: ’Warum gibt es hier keine Gipfelkreuze?’ Das lässt sich einfach damit beantworten, dass Gipfel- und Wegkreuze in seit der Reformation eher evangelisch oder gar ’heidnisch’ geprägten Gegenden, ganz anders als im ehemals ’katholischen Böhmen’, nicht üblich sind.“ 

Gleichwohl bot die Frage natürlich Raum zum Nachdenken über das Kreuz an sich und so der Gedanke aufgekommen, in einer ehemaligen Pulverkammer auf den Nonnenfelsen ein interessantes Relief anzubringen.

„Es sollte Caspar David Friedrichs Tetschener Altar mit den sich im Hintergrund befindenden Strahlen ins Bild gebracht werden und dazu im Vordergrund zwei große Hände eines Bergsteigers, die sich nach den Griffen im Felsen ausstreckten bzw. dort Halt fanden“, so Johannes Johne, der dazu meint: „Im vergangenen Caspar-David-Friedrich-Jahr hätte das vielleicht auch große Beachtung gefunden.“

Im Frühsommer 1999 kamen jedenfalls Ullrich Grundmann, der Wirt des Berggasthofes auf den Nonnenfelsen, und der neu ernannte Urlauberseelsorger Johannes Johne, als „katholischer Urlauberpfarrer“ bekannt, über das Miteinander ins Gespräch, und dabei ließ der Wirt verlauten, dass er auch der Wirt der Hochwaldbaude sei und dass die auf dem ehemaligen „Kreuzberg“ stehe. „Und so kam ganz vorsichtig der Gedanke zum Ausdruck, dass man ja dort wieder ein Gipfelkreuz aufstellen und so den alten Namen des Berges in Erinnerung rufen könnte“, so Johannes Johne.

Wirt und Urlauberpfarrer waren also „Feuer und Flamme“, es fehlte nur noch der Anlass. Die aufgekommene Begeisterung für ein Gipfelkreuz führte zu großer materieller wie finanzieller Hilfsbereitschaft.

Das Gipfelkreuz konnte jedenfalls, bestehend aus drei Einzelteilen am 19. April 2000, von einer 50-köpfigen Gruppe auf den Berg getragen werden. Es wurde am Ostersonntag 2000 fertig zusammengebaut und am Ostermontag in einem feierlichen Gottesdienst mit über 250 Teilnehmern eingeweiht. Für die tschechischen Teilnehmer konzelebrierte ein Pater aus Deutsch Gabel (Jablonné v Podještìdí). Seither haben hier mehr als 180 Berggottesdienste stattgefunden. Pfarrer Johne ist stolz: „Darunter waren einige ökumenische und ich habe schon um manchen besonderen Segen, etwa bei Ehejubiläen, gebeten.“

Und er fügt an: „Die Inschrift, die auf dem Kreuz zu lesen ist, ist für die meisten Menschen nachvollziehbar: ’Einer trage des anderen Last’, was nicht zuletzt an einen gleichnamigen Film erinnert, in dem es unter anderem um das Zusammenleben zweier vom Glauben her sehr unterschiedlicher Menschen geht, die es lernen, miteinander auszukommen und einander zu verstehen.“

In besonderer Weise geht es allerdings bei dieser Inschrift um ein Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater (Gal 6,2), in dem es weiter heißt: „So erfüllt ihr Christi Gesetz.“ Und dieses Gesetz heiße leztlich: „Liebe!“.

Dieses Zeichen nun, durch die Auferstehung Jesu vom Schandpfahl zum Triumphzeichen geworden, verbinde viele Menschen miteinander, unter anderem auch Christen verschiedener Konfessionen ist Johannes Johne wichtig. Und so lädt er in diesem Verständnis nun alle zum Berggottesdienst anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Versöhnungskreuzes ein, „auch dann, wenn wir noch keine eucharistische Gemeinschaft pflegen können.“ Der Gottesdienst beginnt am Ostermontag, 21. April, in der Erinnerung an die Errichtung und Einweihung an einem Ostermontag um 15.00 Uhr am Gipfelkreuz. „Danach besteht gewiss noch die Möglichkeit, dank der Existenz der Hochwaldbaude und ihres Wirtes bei Speis und Trank Gemeinschaft zu pflegen“ meint der ’Urlauberpfarrer’.

Till Scholtz-Knobloch / 18.04.2025

Schlagworte zum Artikel

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel