Eine eigene Galerie in den vier Wänden
Thomas Eichler ist stolz auf seine eigene Galerie in seiner Wohnung in der Zittauer Innenstadt. Foto: Steffen Linke
Wie cool ist das denn? Thomas Eichler, langjähriger Theater- und Pressefotograf und Rentner im Unruhestand, hat sich in seiner Wohnung in der Zittauer Innenstadt seine private Galerie „Eichlertinum“ mit seinen, von eigener Hand geschaffenen Kunstwerken eingerichtet.
Zittau. „Warum soll ich mir Arbeiten von anderen Künstlern in die eigenen vier Wände hängen, wo ich doch in meinem Leben selbst sehr kreativ war? Nach vielen Jahren habe ich dazu eine andere Einstellung bekommen “, betont er.
Seine hauseigene Galerie umfasst circa 50 Kunstwerke – von Radierungen über Grafiken, Handzeichnungen, Fotografien, Pastellkreidezeichnungen, Aquarelle bis hin zur Ölmalerei. Von seinen künstlerischen Anfängen bis in die heutige Zeit. Thomas Eichler hatte seine Arbeiten über die vielen Jahre in Mappen in der Wohnung gelagert. Die Zeit habe nur geringfügige Spuren daran hinterlassen. So sei das Papier zum Beispiel brüchig geworden.
„Ich habe alles repariert und mir schicke Bilderrahmen besorgt oder geschenkt bekommen“, sagt er. Zu den Motiven seiner Galerie zählen unter anderem Stadtansichten von seinem einstigen Wohnort Senftenberg, seinem heutigen Wohnort Zittau, Seenlandschaften, Collagen mit ganz persönlichen Erinnerungen sowie Satire wie zum Beispiel ein Wendeharlekin ohne Arme. Um alle Kunstwerke in der Wohnung unterzubekommen, hat Thomas Eichler die Petersburger Hängung bevorzugen müssen – viele Bilder auf engem Raum.
Ihn erinnert die hauseigene Ausstellung an seine Anfänge, die ganz schüchterner Natur gewesen seien. „Ich habe mich damals gleich an die schwerste Aufgabe herangemacht und Werke alter Meister in Öl kopiert“, berichtet er. Seine künstlerische Leidenschaft habe sich dann als Mitglied im Zirkel „Bildnerische Volkskunstschaffen“ weiterentwickelt.
„Ich bin dort für gut befunden worden und habe eine dreijährige Ausbildung an einer Schule der Bezirksakademie Cottbus besucht, mit dem Ziel, Zirkelleiter auszubilden – mit der Abschlussnote ,Sehr gut’“.
Seine Kunstwerke haben für ihn keinen finanziellen, sondern einen rein ideellen Wert. Thomas Eichler selbst leidet seit dreieinhalb Jahren an einer belastenden Sehbehinderung. „Durch die Galerie habe ich Farbe in meine Räume bekommen“, freut er sich. Und seine geschichtsträchtigen Klavierlampen versetzen das „Eichlertinum“ dazu in ein ganz besonderes Licht. Wer sich diese Galerie anschauen möchte, kann sich mit Thomas Eichler unter der Mobilfunknummer 0152 / 26229273 in Verbindung setzen.