Eine Harte Nuss für Großpostwitz
Bürgermeister Markus Michauk manövriert die Gemeinde Großpostwitz durch eine schwierige Zeit. Foto: Archiv
Großpostwitz. Die Gemeinde sieht sich zumindest im zwischenmenschlichen Verhältnis gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgehen. „Die vielen Steine, die den Familien, Unternehmen, Vereinen, der Schule und Kita im Weg lagen, lassen den Blick zurück nicht ‚verklärt‘ sein“, sagte Bürgermeister Markus Michauk. „Stolz bin ich auf die vielen, die den Mut nicht sinken ließen und weiter nach vorn dachten und arbeiteten.“ Dies habe der Kommune als Gemeinschaft und auch der politischen Gemeinde „als Entwickler und Bewahrer der Lebensgrundlagen“ geholfen. Hingegen lasse sich die direkte Wirkung der Pandemie hinsichtlich der Einzelgemeinde nur schwer fassen.
Fakt ist, dass der Haushalt der einst abudanten Kommune ein Defizit aufweist, das es auszugleichen gilt. „Wir stellen nach einem massiven Steuerausfall 2021, der unsere Gemeinde in eine bedrohliche finanzielle Schieflage brachte, unseren Haushalt mit einem tiefgreifenden Haushaltssicherungskonzept auf eine belastbare Basis“, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Trotz allem gäbe es Pläne für das noch recht junge Jahr. „Wir wollen nach fast dreijährigem Umbau unseren ehemaligen Bahnhof als ‚Verwaltungszentrum Großpostwitz-Obergurig‘ in Betrieb nehmen. Darüber hinaus beabsichtigen wir, unser bisheriges Gemeindeamt um- und auszubauen, damit sich dort Arztpraxen und eine Hebammengemeinschaftspraxis niederlassen können“, zeigt sich Markus Michauk zuversichtlich. „Außerdem bauen wir die bisherige Bushaltestelle ‚Pilgerschänke‘ zu einem modernen barrierefreien Buswendeplatz und Liniennetzknoten für das Oberland aus.“
Selbst am Hainitzer Wasser will die Gemeinde aktiv werden. Dort stehe nach „einer Dekade des Planens und Fördermittelverfahrens“ eine Ufer- und Böschungsbefestigung an, hieß es. Auch habe sich die Verwaltung vorgenommen, weiterhin all die Akteure zu unterstützen, die sich mit Ideen, persönlichem Einsatz und Begeisterung für die Entwicklung der Gemeinde einsetzen. Die Schaffung von Bauland, die Förderung der gewerblichen Entwicklung, die Unterhaltung der Verkehrsinfrastruktur und die Etablierung zusätzlicher Lebensräume für die jüngsten und ältesten Einwohner stünden ebenfalls auf der Agenda für die kommende Zeit.
Letztere Punkte sind nötig, um dem Einwohnerschwund entgegenzuwirken. Großpostwitz verbuchte zum Ende vergangenen Jahres 2.742 Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche. 2020 waren es noch 20 mehr, die in der Kommune ihren Erstwohnsitz innehatten. Weniger Geburten, mehr Sterbefälle und weniger Zuzüge sorgten unterm Strich für diese Entwicklung. Bürgermeister Markus Michauk lässt sich davon nicht beirren. „Wir sind im Gemeinderat und mit der Verwaltung so an unser Werk gegangen, dass wir ‚pro Zukunft‘ planen, arbeiten und denken.“