Eine Möhrenrutsche für das Zwergenland
Von zwei Seiten geht es besser – am Ende der Zeremonie war der Sandhaufen auf der Kita-Baustelle höher als zuvor.
Diese Visualisierung zeigt, wie der ansehnliche Neubau der Steinaer Kita nach der Fertigstellung aussehen soll. Foto: Gemeindeverwaltung Steina
Für den Neubau der Steinaer Kindertagesstätte wurde nun der erste große Sandhaufen weggeschaufelt. Auch wenn nur die jüngeren der derzeit betreuten Kinder davon profitieren werden, haben sie doch schon recht klare Vorstellungen.
Steina. Großer Bahnhof herrschte am vergangenen Dienstag oberhalb des Steinaer Kroneplatzes. So viele fleißige, Spaten schwingende große und kleine Bauarbeiter hat die Gemeinde am Fuße des Schwedensteins wohl selten gesehen wie an diesem Tag: Zahlreiche Steinaer und vor allem die Kinder aus der Kita „Zwergenland“ folgten der Einladung von Bürgermeister Sandro Bürger zum ersten Spatenstich für den Neubau der Einrichtung. Die Gemeinde Steina hatte sich schon sehr frühzeitig ins Rennen um die begehrten Strukturwandel-Millionen begeben und ihr Kita-Neubauvorhaben bereits in der ersten Sitzung des Regionalen Begleitausschusses vorgelegt. Die Beigeordnete des Bautzener Landrates Dr. Romy Reinisch begründet das positive Votum für das Vorhaben mit dem Bestreben, die Standortbedingungen für die nach dem Braunkohleausstieg neu strukturierte Wirtschaft zu verbessern. Um eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten, seien gute Bedingungen für die Kinderbetreuung erforderlich.
Und die sollen in der neuen Kita Zwergenland gegeben sein – und das für noch mehr Kinder als bisher: „In der alten Einrichtung betreuen wir etwa 130 Kinder in zwei Häusern. Jetzt bauen wir eine Kapazität für circa 170 Kinder auf – circa deshalb, weil wir das Raumangebot flexibel an den Bedarf anpassen können“, erklärt Bürgermeister Sandro Bürger. Dabei konnten auch die Kinder selbst ihre Wünsche und Ideen einbringen. So soll es in der neuen Kita eine Möhrenrutsche geben – ob und wie diese Idee umgesetzt wird, darauf darf man gespannt sein. Doch eh es soweit ist, müssen noch große Sandhaufen weggeschaufelt werden. Sandro Bürger: „Wir liegen im Zeitplan, sodass wir 2026 einziehen können. Die Vorarbeiten, die man hier schon überall sieht, beinhalten die Zuwegung, also die Erschließung der neuen Kita. ...
Der Spatenstich markiert den Beginn des Tiefbaus für das Kita-Gebäude.“
Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 10 Millionen Euro, wovon der Bund im Rahmen der Strukturwandel-Fördermittel 90 Prozent übernimmt. 250.000 Euro gibt der Freistaat Sachsen, den großen Rest – mit 750.000 Euro noch immer eine ansehnliche Summe – muss die Gemeinde Steina selbst stemmen. Für das historische Schulgebäude, in dem sich ein Standort der jetzigen Kita befindet, gibt es auch schon Pläne: „Derzeit sind wir auf der Suche nach einem Nachnutzer. Seit zwei Jahren diskutieren wir im Gemeinderat den Wunsch, wieder eine Schule in den Ort zu bekommen. Derzeit laufen Gespräche zur Gründung einer freien Schule“, so der Steinaer Bürgermeister.
Mit etwas Glück kann die Gemeinde Steina mit dem Kita-Neubau also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.