Eine Urzelle ist ausgewachsen
Eine zwei Tonnen schwere Nachbildung eines Spinosaurus begrüßt die Besucher demnächst im Mitoseum.
Kleinwelka. Wenige Tage vor dem geplanten Saisonstart haben Handwerker dem neuen Eingangsbereich des Saurierparks den letzten Schliff verpasst. Bis Mittwoch waren unter anderem Kunstfelsenbauer im Einsatz. Bildhauer Torsten Fischer und seine Crew verarbeiteten vor den Türen des so genannten Mitoseums – abgeleitet von der Zellteilung Mitose – um die 20 Tonnen Felsenmörtel. Auf diese Weise soll der Eindruck entstehen, das 22 Meter hohe Besucherzentrum ist in Gesteinsbrocken eingebettet. Die graue Mörtelmasse wurde dazu auf ein Metallgeflecht gespritzt.
In luftiger Höhe über ihnen schwebt Marcel Tiefert. Der 43-jährige Industriekletterer und seine Kollegen dichten momentan von außen das riesige Kissendach ab, dass den Eingangsbereich künftig überspannt. Seit September sind sie vor Ort im Einsatz. Ob sie pünktlich zum Saisonbeginn mit ihrer Arbeit fertig sein werden, daran hegte der Berliner vorsichtige Zweifel. Auf jeden Fall muss das Wetter mitspielen, sagte er.
Das Kunstwerk besteht aus 463 Folienkissen, die unter stetigem Druck mit bis zu 400 Pascal aufgeblasen werden – und das auf einer Gesamtfläche von rund 2.300 Quadratmetern. „Damit schützen sie zuverlässig vor Regen, Wind und Schnee“, erklärte die Sprecherin des Saurierparks Diana Liebsch. „Verbaut wurden weiterhin 1.389 Rohre, die in 269 Knoten zusammengesteckt sind.“ Daraus ergebe sich ein Gesamtgewicht von etwa 84 Tonnen. „Da kann kein Saurier mithalten.“ Unter der transparenten Kuppel finden unter anderem ein geräumiger Souvenirshop und ein Bistro Platz. Von oben herab grüßt die Besucher die Nachbildung eines gewaltigen Spinosaurus. Aufgrund ihres gewaltigen Gewichtes musste die Figur zunächst abgestützt werden.
Diana Liebsch: „So viel steht bereits fest: Unser Echsenbecken-Dinosaurier wird nicht zu überhören sein.“ Er prägte die Kreidezeit und war mit seinen 16 bis 18 Metern Länge größer als der bekannte Tyrannosaurus.
Rund 1,9 Millionen Euro wurden in das Gesamtvorhaben investiert. Die Betreiber des Parks hoffen im Vergleich zu den beiden Vorjahren auf wieder steigende Besucherzahlen.
2015 und 2016 stagnierten sie bei ungefähr 220.000 Schaulustigen.