Eintracht Niesky will mit Spielern der Region Klasse halten
FVE-Vorsitzender Toni Heide (r.) und der Trainer Paul Seifert werfen einen Blick auf die kommende Saison. Foto: FVE
Lange genug hat Corona den Ligafußball fest im Griff gehabt, nun endlich geht’s wieder zurück auf den grünen Rasen. Ein gefühlter „Neustart“, auch für die Nieskyer Eintracht, die am Samstag, 26. Juni, um 15.00 Uhr beim GFC Rauschwalde in Görlitz ihr erstes Testspiel beschreitet. Der Niederschlesische Kurier hat sich beim sportlichen führenden Verein der Niederschlesichen Oberlausitz umgehört. Vereinsvorsitzender Toni Heide und der Trainer der 1. Männermannschaft, Paul Seifert, standen Rede und Antwort.
Ein dreiviertel Jahr kein Fußball in der Jahnsportstätte, sieht man vom sporadisch möglichen Trainingsbetrieb im Nachwuchs mal ab. Was hat sich in dieser Zeit getan?
Toni Heide: Hier muss man sicher das Sportliche von Vereinsaktivitäten trennen. Wir haben mit Unterstützung unserer Mitglieder, Sponsoren, der Stadt Niesky und vieler Helfer einiges auf der Sportstätte geschaffen. Der neue Kunstrasenplatz ist fertiggestellt, das Funktionsgebäude hat einen Anbau bekommen; erste Voraussetzungen zur Schaffung eines zusätzlichen Kleinfeldplatzes wurden geschaffen. Jetzt ist der Rasenplatz noch einer Grundpflege zu unterziehen. Und dann kann es eigentlich losgehen.
Paul Seifert: Im Sportlichen hatten bzw. haben wir ganz andere Herausforderungen zu meistern. Meine Jungs konnten sich nur im Einzeltraining fit halten und Coaching war da nur per WhatsApp möglich. Zum Glück hat es Niemanden mit Corona erwischt.
Doch jetzt geht es wieder los...
Toni Heide: Der Trainingsbetrieb ist endlich wieder angelaufen und da gilt es, alles wieder logistisch einzutakten. Auch das bestehende Hygienekonzept ist abzusichern. Aber wir sind dafür gut aufgestellt bzw. gut vorbereitet.
Paul Seifert: Endlich… und ich bin schon gespannt, wie fit jeder aus dieser langen Pause kommt.
Was erwartet die Freunde der Eintracht Neues?
Toni Heide: Wie gesagt, auf der Jahnsportstätte hat sich einiges verändert. Die Voraussetzungen für den Trainings- und Spielbetrieb haben sich verbessert. Trotz Corona haben wir kaum Mitglieder verloren, worüber wir sehr froh sind. Ohne sie hätten wir das alles hier nicht stemmen können. Gleiches gilt für alle unsere Sponsoren, die mit Sicherheit selbst vor große Herausforderungen gestellt sind. Auch Ihnen gebührt ein großes Dankeschön!
Paul Seifert: Eine stark erneuerte Mannschaft, die Identifikation stiften und als Team Widerstände brechen wird. Es werden uns verdiente und individuell starke Spieler wie Bogu Jablonski, Richard Hildebrand, Stefan Süß, Oliver Merkel, Tommy Klotke oder auch Oliver Hegewald verlassen. An dieser Stelle ein großes Danke an alle, denn es war eine Freude, diese Spieler für die Eintracht auflaufen zu sehen.
Das eröffnet nun aber Chancen für andere Spieler – und zwar die „eigenen“ aus unserem Stall. Wir werden viele Spieler aus der alten A-Jugend integrieren, in die wir große Hoffnungen setzen und welche darauf brennen, unsere Farben in der Landesliga präsentieren zu können. Hinzu kommen 1, 2 neue Spieler aus der näheren Umgebung. Wir wollen mit einer Mannschaft an den Start gehen, die unsere Region repräsentiert und haben in den letzten Jahren begonnen, für Durchlässigkeit aus dem eigenen Nachwuchs zu sorgen. Hier wurde über Jahre super Arbeit federführend unter Sebastian Heyde geleistet und diese Früchte sollen jetzt geerntet werden.
Toni Heide: Uns ist auch bewusst, dass dieser Schritt eine Art „Neuanfang“ ist. Ich will an dieser Stelle betonen, dass es kein leichter Weg sein wird. Aber wir trauen unseren Spielern die Landesliga zu und werden jeden Punkt wie ein Sieg feiern. Aber gerade diese Herausforderung und der „Hunger“ der jungen Spieler machen es spannend für die neue Saison.
Und auch ich will mein großes Dankeschön an alle Spieler richten, die nun den Verein verlassen werden. Mit Bogu Jablonski, Richard Hildebrand, Stefan Süß, Oliver Merkel, Tommy Klotke und Oliver Hegewald waren extrem wertvolle Spieler bei uns an Bord, die mit Ihrer Qualität und Erfahrung viel zur positiven Entwicklung beigetragen haben. Gleiches gilt für Robert Koch, der als Spieler der 1.Männermannschaft viel Halt in schwierigen Situationen gegeben hat und als Trainer der A-Jugend-Mannschaft auf einem sehr guten Weg mit seinen Jungs war. Leider hat hier Corona ein Jahr Landesliga verhindert.
Mit dem Slogan „FV Eeintracht Niesky – meine Heimat + mein Verein“ startet Ihr in die neue Saison. Was bedeutet für Euch persönlich?
Toni Heide: Paul hat es schon gesagt. Bei uns kicken nun ausschließlich Jungs aus Niesky und Umgebung – dies macht uns stolz. Bei unseren Spielen in ganz Sachsen präsentieren wir somit auch die Stadt Niesky und ihre Region. Darauf sind wir stolz, nicht zuletzt auch, wie sich der Verein über die letzten Jahre entwickelt hat.
… und die sportliche Neuausrichtung?
Görlitz. Am 21. Juni stieß der NSK ganz unverhofft auf eine FV-Eintracht-Niesky-Hochzeitsgesellschaft. Die Mannschaftskollegen der II. Herren überbrachten Tobias Gauernack die besten Wünsche zu seiner Eheschließung mit Nina Nitsche, die ihrerseits einigen Anhang beisteuerte. Die Tänzerinnen des Rietschener Karnevalsclubs (RKC) bildeten einen nicht minder auffälligen Blickfang bei Kaiserwetter zu Füßen des Görlitzer Rathauses. Die II. Herren der Eintracht bestreiten ihr erstes Spiel nach langer Pause nun im Kreispokalachtelfinale, Samstag 15.00 Uhr, bei der SG Blau-Weiß Obercunnersdorf.
Toni Heide: Mit Paul haben wir einen Trainer, der genau in unsere Philosophie passt. Er entwickelt junge Spieler und bereits in seinem ersten Jahr hat er gezeigt, dass das Konzept fruchtet.
Paul Seifert: Das bedeutet eine reizvolle als auch herausfordernde Aufgabe anzugehen. Dieser Umbruch steht Eintracht Niesky gut zu Gesicht und wir wollen etwas aufbauen, was langfristig Freude bereitet. Teil dessen zu sein bzw. die junge Truppe zu formen, wird mir viel Freude bereiten und als Team werden wir alles dafür tun, erfolgreich zu sein.
Was wünscht Ihr Euch für die neue Saison?
Toni Heide: Dass wir von Corona-Unterbrechungen verschont bleiben und die Jahnsportstätte wieder über die ganze Woche Trainings- und Spielbetrieb erlebt. Und natürlich wollen wir mit allen Mitgliedern, Fans und Unterstützern des Vereins irgendwann gemeinsam diesen „Neustart“ feiern.
Paul Seifert: Eine Saison ohne Abbruch bzw. Unterbrechung. Und dann natürlich, dass wir die Landesliga halten, indem die Mannschaft schnell zusammenwächst. Wenn wir das schaffen, werden alle viel Freude haben und wir für die ein oder andere Überraschung sorgen.