Eisiges Klima zwischen Behörden und Stefan Menzel
Der Landskron-Express kurz vor der Landeskrone Foto: M. Wehnert
Görlitz. In der letzten Titelgeschichte hatte der Niederschlesische Kurier die touristische Reaktivierung der Landeskrone behandelt und darin auch die Erstfahrt mit dem Landskron-Express durch Unternehmer Stefan Menzel angekündigt, die in letzter Sekunde von Polizisten gestoppt wurde. Das Polizeipräsidium hatte am Montag dazu mitgeteilt: „Die Polizisten hatten zuvor einen Hinweis des Ordnungsamtes erhalten, dass für das Befahren des Berges mit Fahrgästen keine geeignete Genehmigung vorlag.“ Nach einem Gespräch mit dem Unternehmer habe dieser dann an der Fahrstraße eine Genehmigung vorgelegt, die „dem Fahrzeug erlaubte, eine Steigung bzw. ein Gefälle bis zu 15 Prozent zu befahren. Die Landeskrone hat jedoch Steigungen/Gefälle bis zu 20 Prozent.“ Aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen sei die Auffahrt auf den Berg von Polizisten gestoppt worden. „Der 35-jährige Unternehmer zeigte sich uneinsichtig. Er versuchte durch verschiedene Äußerungen gegenüber der Polizei und des Ordnungsamtes die Weiterfahrt zu erzwingen. Der Deutsche erhielt daraufhin eine Anzeige wegen versuchter Nötigung“, hieß es seitens der Polizei weiter. In Sozialen Medien entbrannte eine heftige Debatte zum Umgang mit Unternehmer Stefan Menzel, der selbst in die Offensive ging und ein GTÜ-Gutachten postete, nach dem das Fahrzeug auch 20%-Steigungen verkehrstauglich bewerkstelligen könne. Die Stadt wies auf ihrer Homepage darauf hin, dass dennoch die nötige Zulassung fehle. Im Kern beklagt Stefan Menzel die schleppende behördliche Bearbeitungskette. Gegenüber dem Niederschlesischen Kurier erinnert er daran, dass er die Auseinandersetzung mit den Polizisten in dem Moment gehabt habe, als auf der Spitze bereits über 300 erwartungsfrohe Besucher auf die Präsentation von Stararchitekt Ondruch und ihn gewartet hätten. Die Redaktion fragte bei Polizei und Stadt nach, wieso es am Eventtag zu der Eskalation kommen musste und Stefan Menzel nicht bereits am Freitag bei der Testfahrt gestoppt wurde. Die Antworten blieben jedoch in formaler Färbung. Die Stadt schrieb unter anderem: „Ein Gutachten ist keine Zulassung, und damit nicht Teil der Genehmigung. Da sich entsprechende Unternehmungen auf der Grundlage von Recht und Gesetz bewegen müssen und keine Gefahr für Leib und Leben der (...) Besucher darstellen dürfen, musste die Polizei tätig werden.“ Die Gesprächsatmosphäre zwischen Stefan Menzel und Bürgermeister Benedikt M. Hummel sowie Ordnungsamtsleiter Uwe Restetzki gilt schon länger als frostig. Mit einem Aushang auf der Landeskrone zur vorerst nun geschlossenen Imbissmöglichkeit auf der Landeskrone belastet Stefan Menzel neben den beiden genannten auch OB, Landrat und Umweltamtsleiter Peter Müller.
