Erfahrungen einer Welt, die sich 1933 jäh änderte
Ein deutsch-jüdische Schulklasse in Breslau 1938. Der Film stellt auch aus dieser Klasse Protagonisten vor, deren Leben viele Tragiken durchlaufen haben. Foto: Karin Kaper Film, Berlin
Görlitz. Im Rahmen des Internationalen Holocaustgedenktages wird nach der Reinigung der Stolpersteine am 27. Januar, 18.30 Uhr, der Film „Wir sind Juden aus Breslau“ in Anwesenheit der Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies im Filmpalast Görlitz bei einem Eintritt von 10 Euro gezeigt – ebenso auch am 28. Januar angemeldeten Schülern. Der Film beschäftigt sich anhand der Lebensschicksale von Protagonisten auch mit der Gründung des Staates Israel mit seinen Hintergründen aus Erfahrungen des Holocausts. Die Protagonisten im Film waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten wie jeder andere in Breslau auch, in der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, daheim. Bis 1933 alles änderte.
Aber auch eine in Dresden geborene Jüdin spielt am 27. Januar eine besondere Rolle in Görlitz. Renate Aris, die 1935 zur Welt kam, verlor über 20 Familienmitglieder in Konzentrationslagern oder auf Todesmärschen. Sie selbst entkam mehrmals nur durch Zufall dem Tod und überlebte dank mutiger Entscheidungen ihrer Mutter und durch Glück. Auch sie ist dabei, wenn nach einer Gedenkveranstaltung um 16.30 Uhr im Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, die Ausstellung „Porträts von Holocaustüberlebenden“ von Helene Isolde Rossner eröffnet wird. Der Porträtzyklus entstand aus Begegnungen 2016 und 2019 in Israel. Die Ausstellung kann bis Ende März, Freitag bis Sonntag, von 10.00 bis 16.00 Uhr, angesehen werden.