Ermitlungen laufen wegen des Brandes im Spreehotel
Am Freitag, 28. Oktober, wurde in den frühen Morgenstunden die Feuerwehr zum Spreehotel gerufen. Foto: Matthias Wehnert
Bautzen. Am Freitag, 8. Oktober, ging um 5.11 Uhr bei der Rettungsleitstelle Bautzen ein Notruf ein, dass im Spreehotel Bautzen ein Feuer ausgebrochen sei. Sieben Minuten nach der Alarmierung waren Einsatzkräfte vor Ort. Vier Mitarbeiter des Hoteleigentümers, die in dem Haus übernachtet hatten, konnten sich bereits aus dem Gebäude befreien. Sie blieben zum Glück unverletzt. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht und das Gebäude mit Hilfe von Überdrucklüftern belüftet werden. Insgesamt waren 22 Feuerwehrleute mit sechs Fahrzeugen sowie der medizinische Rettungsdienst mit einem Fahrzeug und zwei Mitarbeitern im Einsatz. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht absehbar. Es wurden keine Personen verletzt.
Oberbürgermeister Karsten Vogt machte sich umgehend vor Ort ein Bild von der Lage: „Grundsätzlich verurteile ich jede Form von Gewaltanwendung gegenüber allen Personen und Dingen“, gab das Stadtoberhaupt zur Protokoll.
Auch Landrat Udo Witschas äußerte, er sei „ absolut entsetzt und wütend“ und betonte: „Ich bin in enger Abstimmung mit allen Beteiligten. Wir müssen nun die Untersuchungen abwarten“.
Auch quer durch alle Fraktionen wurde der Anschlag verurteilt. Die AfD verwehrte sich dabei auch gegen den Vorwurf, es gebe eine Verbindung mit der von ihr am Dienstag, 25. Oktober, veranstalteten Demonstration gegen das neue Asylheim im Spreehotel und den Anschlag: „Die AfD verurteilt grundsätzlich Angriffe auf Eigentum. So auch den Brandanschlag auf das Spreehotel. Wir lehnen jeden Zusammenhang unserer Protestveranstaltung vom Dienstag mit dem Brand im Spreehotel ab“ teilte Frank Peschel mit. Dagegen erklärte Andrea Kubank, von der Partei Die Linke: „Noch am Dienstag organisierte die AfD einen Protest direkt vor dem Spreehotel, und bereits vier Tage später sind aus Worten Taten geworden. Das Maß ist voll!“
Ungeachtet der politischen Auseinandersetzungen hatten bereits am Freitag Brandursachenermittler die Ermittlungen aufgenommen. Oberbürgermeister Karsten Vogt bat in diesem Zusammenhang um möglichst große Transparenz.
Die Staatsanwaltschaft Görlitz und das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum im Landeskriminalamt Sachsen ermitteln derweil wegen einer schweren Brandstiftung. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Sachsen dauern gegenwärtig an. Zum entstandenen Sachschaden liegen noch keine Angaben vor. Die Polizei startete in diesem Zusammenhang einen Zeugenaufruf mit folgenden Fragen:
Wer hat rund um den Tatzeitpunkt, am 28. Oktober gegen 5.05 Uhr, im Bereich „An den Steinbrüchen 8 in Bautzen“ auffällige Personen, Fahrzeuge, Personenbewegungen oder Zusammenkünfte wahrgenommen? Wer hat im Vorfeld des Brandes ungewöhnliches am späteren Tatobjekt beobachtet, was auf eine Aufklärung oder Besichtigung des Objektes hinweisen könnte? Wurden Personen bemerkt, die das Gebäude beobachteten? Wer hat zur Tat passende Feststellungen im Internet oder in den Sozialen Medien gemacht?
Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer (0800) 8 55 20 55 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Am Samstag, 29. Oktober, machte sich der sächsische Innenminister Armin Schuster ebenfalls ein Bild von dem Tatort.