Erster Spatenstich am Schulstandort in Baruth
Den Spatenstich in Baruth vollzogen v.l.n.r.: Architekt Stephan Hänel, Landtagsabgeordneter Marko Schiemann, Beigeordneter Jörg Szewczyk, Bürgermeister Matthias Seidel und Schulleiterin Martina Barsch. Foto: Carmen Schumann
Dr. Ingo Kraft vom Landesamt für Archäologie zeigt alte Hölzer von der ehemaligen Wasserburg Baruth. Foto: Carmen Schumann
Eine Zeichnung am Bauzaun verdeutlicht, wie es im Park von Baruth in der Gemeinde Malschwitz ab Anfang 2026 voraussichtlich aussehen wird. Dann soll nämlich ein Schulneubau fertiggestellt sein, der mehr als 300 Oberschülern beste Lernbedingungen bieten wird.
Baruth. Angrenzend an den Altbau aus den 50er-Jahren entstehen zwei Baukörper, von denen der eine das gläserene Verbindungsstück zwischen Alt- und Neubau und zugleich den Eingang bilden wird. Am Montagvormittag wurde der erste Spatenstich für das Bauvorhaben vollzogen. Doch erste vorbereitende Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Die Gäste der Veranstaltung fanden ein Planum vor, also eine geebnete Grundfläche. Zuvor hatten bereits Archäologen ihre Arbeit getan. Die Mitarbeiter des Landesamtes für Archäologie, die auch am Spatenstich teilnahmen, präsentierten ihre Funde, darunter Keramikscherben, Knochen und Hölzer. Letztere dienten der Befestigung der alten Burganlage, die hier im Mittelalter vorzufinden war.
Hans-Peter Vietze (r.) vom Landesamt für Archäologie und Stephan Hänel begutachten eine Spaltbohle von der Wasserburg Baruth. Foto: Carmen Schumann
Bevor die Spaten in die Erde gestochen wurden, zog Jörg Szewczyk, Beigeordneter des Landrates, Bilanz über die Vorgeschichte des Neubaus. Er erinnerte daran, dass der Kreistag 2017 den Beschluss gefasst hatte, die Oberschule Malschwitz zu übernehmen und diese in Baruth anzusiedeln. Dass ein Landkreis eine Oberschule in Trägerschaft übernimmt, sei einmalig in Sachsen, sagte der Beigeordnete. Die neue Sporthalle am Standort im Baruther Park ist bereits im Februar dieses Jahres fertig geworden und wird schon rege genutzt. Mit dem Neubau werde ein wertvoller Schulstandort erhalten. Bei der Planung wurde der Denkmalschutz respektiert und auch der Schlosspark wird kaum in Mitleidenschaft gezogen, sondern in die Planungen einbezogen. Nach dem Spatenstich geht es nun demnächst weiter mit der Tiefengründung durch Betonpfähle.
Obwohl der Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel am Montag seinen 50. Geburtstag feierte, ließ er es sich nicht nehmen, am Spatenstich teilzunehmen. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, die ihren Anteil daran hatten, dass der Schulneubau beginnen kann. Leider konnte Landrat Udo Witschas nicht dabei sein, der den Bau politisch durchgeboxt hatte. Er hatte ein Treffen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer, ließ aber übermitteln, dass er beim Richtfest unbedingt dabei sein möchte. Matthias Seidel sparte aber auch nicht mit Kritik an der Landesregierung. Der Freistaat habe seine Pflichten an Private übertragen, indem von den einstmals sieben öffentlichen Mittelschulen im nördlichen Altkreis nur noch zwei übrig blieben. Vier sind dagegen jetzt in privater Trägerschaft, womit die Schulstandorte erhalten blieben. Auch den nach wie vor akuten Lehrermangel kritisierte Seidel.