Es geht nun um jede Menge Holz in Niesky
Jens Nieders vor dem wohl einzigen Nieskyer Umgebindehaus, dem Johann-Raschke-Haus (Museum) Foto: Till Scholtz-Knobloch
Niesky. Am 27. Februar, 18.00 Uhr, gibt es im Konrad-Wachsmann-Haus Niesky einen Vortrag der Architektin Anka Böthig. Dieser soll Einblick in einen sinnvollen Umgang mit Farben und Materialien geben. Als Inhaberin der Naturfarbenwerkstatt in Dresden hat sie Kenntnisse zum Stand der Entwicklungen in der Farbproduktion, in der Neubauanwendung und in der Denkmalpflege.
Der Vortrag findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Projektes Baum2Bau der Stadt Niesky statt und geht auf die Tätigkeit des seit letztem Jahr bei der Stadt angestellten „Holzmanger“ Jens Nieders zurück. Nieders hat sein Faible für Holz sogar zum eigenen Wohnumfeld gemacht, denn er bewohnt ein Umgebindehaus in Niedercunnersdorf. „Ungebinde- und Schrotholzhäuser gehören in unsere Region, für Niesky ist aber besonders die Tradition des industriellen Holzbau von großer Bedeutung“, stellt er fest und umschreibt sein Tätigkeitsfeld: „Meine Aufgabe ist die Aufwertung und die Reanimierung des Holzbaus in Niesky. Es geht um das Zusammenbringen der Holzbauakteure und das Herstellen der Grundlagen für die Wiederaufnahme des Holzbaus.“
Auch wenn der große Fisch quasi noch nicht an der Angel ist, geht es am 27. Februar erst einmal um Fragen für jedermann in der Arbeit mit Holz: Wie konserviere ich am besten meine Holzoberflächen? In der Einladung heißt es: „Eventuell hat man auch schon einmal die ärgerliche Erfahrung gemacht, wie der preiswerte Buntlack aus dem Baumarkt schon nach kurzer Zeit auf Oberflächen abblättert oder verklebt.“ Am 5. März wird im Konrad-Wachsmann-Haus, Goethestraße 2, zudem ein Eröffnungsvortrag des Holzbaujahres um 18.00 Uhr anstehen. Am 12. März gibt es zur gleichen Zeit an gleicher Stelle dann sicher unter der Überschrift „Leben im Umgebinde“ Bekenntnisse aus eigener Erfahrung von Jens Nieders bei der Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung. Nieders ist ferner in Planung zweier Ausstellungen: „Historische Baustoffe“ seitens des ZfBK (Zentrum für Baukultur Sachsen) sowie „Alles Holz – eine Mitmachausstellung für Kinder“. Außerdem soll es bald ein Fachforum „Holzbauakteure treffen Politiker“, einen Arbeitskreis Waldwirtschaft zur Sicherung der Rohstoffe und eine Brandschutzschulung für Bauten aus Holz geben.