Eule-Orgelbau erinnert an Hans Eule
Der künstlerische Leiter Jiri Kocourek stellt eine der auf Hans Eule zurückgehenden Innovationen der Firma vor. Foto: Uwe Menschner
Die Tradition der Firma „Eule“ wird in Bautzen zumeist mit den Vornamen Hermann und Ingeborg in Verbindung gebracht. Doch auch Hans Eule hat viel zum Renommee des Unternehmens beigetragen.
Bautzen. Die Bautzener Hermann Eule Orgelbau GmbH erinnert im 151. Jahr ihres Bestehens an Hans Eule, der die Firma von 1957 bis zu seinem viel zu frühen Tod 1971 leitete und 2023 100 Jahre alt würde. Der künstlerische Leiter Jiri Kocourek erklärt, was das Besondere am Wirken von Hans Eule war: „Er war in der dritten Generation in unserer Werkstatt der prägende Kopf. Er hat 1957 die Geschäftsführung unserer Firma übernommen und setzte sich leidenschaftlich für moderne Trends im Orgelbau ein. Dies betraf vor allem die Rückbesinnung auf die mechanische Traktur, also die Verbindung zwischen den Luftventilen und den Tasten unter den Pfeifen.“
Noch heute wirkt die Arbeitsweise von Hans Eule in dem Traditionsunternehmen fort. Auf welche Weise, erläutert Jiri Kocourek: „Was wir von ihm übernehmen, ist die Offenheit für Innovatives, für das Suchen nach neuen technischen und klanglichen Möglichkeiten, um die Orgel dem anzupassen, was in der Musikwelt gewünscht und benötigt wird für den jeweiligen Einsatzzweck.“
Die Auftragsbücher sind auch in diesem Jahr gut gefüllt. Erst unlängst wurde mit der Orgel für das Magdalen-College Oxford ein anspruchsvoller Neubau abgeschlossen.
Der künstlerische Leiter gibt einen Ausblick auf die nächsten Projekte: „Wir hatten jetzt noch als letzte Fertigstellung eine Restaurierung für Tschechien, die im Mai abgeschlossen wurde, und bauen in der Werkstatt zwei neue Orgeln: Eine für Regensburg-Burgweinting, ein Instrument in einer ganz modernen, experimentellen Architektur, und eine Orgel für eine barocke Kirche in Schwäbisch Gmünd mit einem dazu passenden, barockverspielten Gehäuse.“
Es gibt also ausreichend Arbeit für die derzeit 35 Beschäftigten, darunter drei Auszubildende. Und es dürfen durchaus noch mehr werden. Gefragt sind junge Leute mit handwerklichem Interesse, auch ausgebildete Tischler haben gute Chancen im Orgelbau.