Europeada 2016, 3. Spieltag
Nach der Niederlage gratulierten die Spieler der Wubranka den Kärntener Slowenen zum Einzug ins Viertelfinale der Europeada. | Foto: Jörg Stephan
Nach Niederlage endet Europeada für die Lausitzer Sorben
Bei diesem letzten Gruppenspiel hatten die Sorben das Heft in der eigenen Hand. Mit einem Sieg gegen das Team Koroška, konnte man sich sicher als einer der zwei besten Zweitplatzierten für das Viertelfinale qualifizieren. Genauso aber auch die Kärntner Slowenen. Alles Rechnen brachte für beide Teams die Erkenntnis: Nur ein Sieg zählt. Bereits vor vier Jahren wurde dieses Duell zur Europeada ausgetragen. Damals verloren die Sorben schmerzlich mit 1:0. Daher war das heutige Spiel eine gute Gelegenheit für eine Revanche.
Zu den Kärntner Slowenen gibt es aber noch mehr zu sagen. Beide Minderheiten verbindet eine tiefe Freundschaft. Es gibt zahlreiche kulturelle Kontakte. Bei beiden handelt es sich auch um slawische Minderheiten, welche sich sprachlich gut miteinander verständigen können und auch beide haben eine ähnliche Situation, etwa als slawische Minderheit in einem deutschsprachigen Staat.
Nach dem Anpfiff sah man sofort ein offenes Spiel mit attraktivem Fußball. Zunächst musste Torwart Hubertus Zschorlich in den Anfangsminuten gleich zweimal Glanzleistungen zeigen, um seinen Kasten sauber zu halten. Tolle schnelle Angriffe des Koroškateams mit tiefen Vorstößen sah das wieder überwiegende sorbische Publikum. Dann waren aber die Sorben an der Reihe. Fussball auf hohem Niveau boten zugleich beide Mannschaften. In der 23. Spielminute gelang dann Peter Domaschke über eine Eingabe von links den Ball ins Tor des Gegners zu köpfen. Toor! Und die Sorben schwelgten für drei Minuten in der Vorstellung: “Heute wird alles gut, heute schafften wir es.”
Doch wie gewonnen, so zerronnen. Bereits in der 26. Spielminute gelang den Kärntner Slowenen der Gegentreffer. Patrick Wocko sah in der Situation nicht glücklich aus. Er schätzte im Torraum den Ball falsch ein und der Gegenspieler nutzte die Gelegenheit und schob zum 1:1 hinein. Dazugemerkt sei jedoch, das Patrick Wocko mit einer Schutzmaske aufgrund einer Gesichtsverletzung spielt, die Ihm in dieser Situation den vielleicht entscheidenden vollen Überblick nahm. Bis zur Halbzeit und darüber hinaus sah man ein ausgeglichenes Spiel mit allem was das Fußballherz begehrt. Fairplay galt dabei die ganze Zeit als Grunddevise beider Mannschaften und man sah harte, aber herzliche Zweikämpfe.
Beim letzten Gruppenspiel lieferten sich die Lausitzer Sorben und die Kärntener Solwenen ein faires und spannendes Spiel mit harten, aber herzlichen Zweikämpfen. | Foto: Jörg Stephan
In der 65. Minute glänzte wieder Hubertus Zschorlich und konnte einen Schuss abwehren, unglücklicherweise zum gegnerischen Spieler, welcher frei vorm Tor keine Mühe hatte diese Gelegenheit zu nutzen. In dieser Phase begannen die harten Turniertage ihre Wirkung zu entfalten. Sebastian Böhm und Jonas Krautschick plagten Krämpfe und wurden ausgewechselt. Die Sorben waren nun im Rückstand und liefen gegen taktisch klever agierende Gegner an. Zwar erarbeitete man sich dabei immer wieder Chancen, aber das Glück des Tüchtigen hatte heute jemand anderes. So waren es die Kärnter Slowenen, welche in der 94. Minute nach einem Konter erhöhten. An der Niederlage war nicht mehr zu rütteln, auch wenn die Sorben im Gegenzug und nach einem leichten Foul im Strafraum einen Elfmeter bekamen und verwandelten. Zum Schluss hieß es 2:3.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass sich ebenbürtige Gegner in einem von Fairness und Respekt geprägten Spiel gegenüberstanden. Das Team Koroška wird die Gruppe erfolgreich hinter sich lassen und im Viertelfinale würdig vertreten. Die Sorben wünschten dazu viel Erfolg und gingen enttäuscht, aber trotzdem erhobenen Hauptes vom Platz. Insgesamt belegen die Lausitzer Sorben damit den 13. Platz von insgesamt 23 teilnehmenden Teams.