FDP-Mann Schniebel will es im Bund richten
Matthias Schniebel will sich künftig im Bundestag für seine Heimat stark machen. Foto: privat
Der Oberlausitzer Kurier stellt Ihnen nach und nach die Direktkandidaten der Parteien für die Bundestagswahl am 26. September im Wahlkreis Bautzen auf eine sehr persönliche Weise vor. Dieses Mal haben wir uns mit Matthias Schniebel unterhalten. Der Fachhändler für Labor-, Mess- und Wägetechnik ist 48 Jahre alt und lebt in Elstra. Demnächst will der Vater von drei Söhnen seinen Job in der Lausitz gegen ein FDP-Bundestagsmandat eintauschen.
Gibt es ein Schlüsselerlebnis, wieso Sie angefangen haben, sich in der Politik zu engagieren?
Matthias Schniebel: Auch wenn ich schon immer politisch sehr interessiert und liberal eingestellt war, so fehlte mir in früheren Lebensjahren aufgrund beruflicher und privater Verhältnisse meist die Zeit, mich mehr als im Elternrat der Schule meiner Söhne oder ähnlichen Bereichen zu engagieren. Später änderte sich das und es wuchs das Interesse. Ich dachte über echtes politisches Engagement nach, da ich auch mit Besorgnis das Erstarken von populistischen und undemokratischen Kräften in meiner Heimat beobachtete. Als mein mittlerer Sohn, mit dem ich oft über politische Sachverhalte diskutiere, mir vor ein paar Jahren mitteilte, dass er bei den Jungen Liberalen eintritt, war das ein Signal für mich. Ich entschloss mich dazu, in die FDP einzutreten und mich zunächst auf kommunaler Ebene zu engagieren.
Welche charakterlichen Züge würden Sie sich selbst zuschreiben?
Matthias Schniebel: Ich denke, ich bin zielstrebig, zuverlässig und weltoffen.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Matthias Schniebel: Chili con Carne.
Gibt es eine Redewendung oder eine politisch sehr häufig genutzte Floskel, die Sie bewusst meiden und falls ja aus welchen Motiven?
Matthias Schniebel: Mir fällt auf Anhieb keine Floskel ein, die ich bewusst meide. Ich denke, so gut wie jede Floskel kommt einem doch irgendwann einmal selbst über die Lippen. Was auch nicht problematisch ist, solange man damit die Wahrheit nicht verschleiert.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Matthias Schniebel: Nach Kosmonaut, Förster und Polizist in frühen Kindheitsjahren wollte ich später auf alle Fälle etwas Technisches machen. Ich interessierte mich sehr für Physik und Elektronik.
Einmal angenommen, Sie würden einem Verein oder einer Institution im Landkreis einen Millionengewinn zuteilen dürfen. Wer wäre Ihr Begünstigter und warum?
Matthias Schniebel: Auch wenn ich einen Millionengewinn niemals nur an einen Verein geben würde, so würde ich zuerst an den SV Grün-Weiß Elstra denken. Ich schätze sehr, was in dessen Reihen mit begrenzten Mitteln in diversen Sportarten gerade für Kinder und Jugendliche geleistet wird.
Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch und wieso haben Sie zu diesem gegriffen?
Matthias Schniebel: „Cabo de Trafalgar“ von Arturo Pérez-Reverte. Ich habe vor etwa 15 Jahren damit begonnen, Bücher auf Spanisch zu lesen. Arturo Pérez-Reverte ist aufgrund seines Schreibstils dafür sehr geeignet. Ich hatte schon einiges von ihm gelesen. Und da ich außerdem geschichtlich interessiert bin, hielt ich „Cabo de Trafalgar“ für eine gute Idee. Jedoch musste ich nach einigen Seiten feststellen, dass es doch noch eine Nummer zu groß für mich war, was das Sprachliche anbelangt. Vor einigen Wochen habe ich das Buch erneut zur Hand genommen und nutze die wenige Zeit, die mir zum Lesen bleibt.
Was schätzen Sie an Ihrem Hauptkonkurrenten und wen ordnen Sie für sich als solchen ein?
Matthias Schniebel: Schaut man auf die aktuellen Umfragen, so sind sicher die Vertreter der CDU und AfD die mit den derzeit besten Chancen auf das Direktmandat. Es handelt sich hier um politische Mitbewerber, die ich sicher in diversen Wahlkampfpodien noch genauer kennenlernen werde und die ich dann auch einschätzen kann.