Federprobe verrät im Tierpark Görlitz das Geschlecht
Görlitz. Es ist immer was los in Qishan, der chinesischen Bergwelt-Voliere, des Görlitzer Tierparks. Neben bunten Fasanen, flinken Felsenhörnchen und kuriosen Kreuzschnäbeln ist es vor allem die fröhlich laute Schar der auffälligen Chinasittiche, die diese Anlage zu einem erklärten Höhepunkt bei den Besuchern macht.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder Nachwuchs: sechs Küken sind nach einer Brutzeit von 25 Tagen geschlüpft. Die Eltern kümmern sich vorbildlich um ihre Jungen, wovon sich die Tierpfleger bei ihren wöchentlichen Nistkastenkontrollen überzeugen. Zur Kontrolle gehören das regelmäßige Wiegen, das Beringen und das Zupfen einer Federprobe zur Geschlechtsbestimmung. Im dritten Lebensjahr kann man die Geschlechter dieser Edelsittiche auf den ersten Blick erkennen, denn es gibt einen Geschlechtsdimorphismus bei dieser Art. Während die Weibchen einen schwarzen Schnabel haben, ist der der männlichen Vögel leuchtend rot.
„Bis dahin warten wir allerdings nicht. Andere Zoologische Einrichtungen möchten gern wissen, ob sie Weibchen oder Männchen bekommen, denn wir können aus Platzgründen und um Inzucht zu vermeiden nicht alle Nachwuchsvögel behalten“, erklärt Kuratorin Catrin Hammer die Notwendigkeit der Federprobe. Die Ergebnisse sind mittlerweile da: Drei Männchen und drei Weibchen erkunden nach ihrer zweimonatigen Nestlingszeit nun die Welt außerhalb ihrer hölzernen Naturstammnisthöhlen.
Mit etwas Glück können Besucher die Elternvögel beim Füttern der Jungen beobachten. Mit ihren großen schwarzen Augen, dem blasseren Gefieder und ihrem orangefarbenen Schnabel sind sie gut von den Altvögeln zu unterscheiden.