Festwiese zwischen Niesky und Horka darf wieder beben
Großen Reitsport in der Region erlebt man zwischen Niesky und Horka. Foto: Lisa Bergmann
Niesky/Horka. Nach zwei Jahren Pause infolge der Coronapolitik meldet sich das Große Pfingstturnier zu seiner 28. Ausgabe vom 3. bis 6. Juni zurück. 2020 und 2021 blieb dem treuen Publikum leider erstmalig nach 27 Jahren „Pfingsten in Horka“ verwehrt.
Das Turnier ist der jährliche Höhepunkt des Vereinslebens des Reit- und Fahrvereins „Wehrkirch“ Horka e.V. und führt traditionell sowohl in der Vorbereitung, als auch in der Durchführung hunderte Helfer zusammen. „Darum war es unvorstellbar, zu Pfingsten nichts von uns hören zu lassen. So betraten wir coronabedingt völliges Neuland“, teilt der Veranstalter mit, der 2020 symbolische Eintrittskarten in Form von „Corona-Tickets“ verkaufte und „Pfingsten in Horka live im Stream“ mit Rückblicken aus vergangenen Jahren, Videobotschaften von Sportlern und DJs „der ersten Stunde“ als Studiogäste sowie Wunschmusik organisierte. „Die Resonanz auf diese Aktion war so überwältigend und brachte all diejenigen, die sonst gemeinsam auf der Festwiese zwischen Horka und Niesky tagsüber spannende Wettkämpfe abliefern oder verfolgen, hinter den Tresen oder auf dem Platz stehen und abends gemeinsam feiern, auf einmalige Weise zusammen“, sagt Lisa Bergmann vom Reit- und Fahrverein „Wehrkirch“ Horka.
Im zweiten Corona-Jahr gab es leider erst kurz nach Pfingsten Lockerungen, um wenigstens den sportlichen Teil der Pfingstveranstaltung durchführen zu können. „Also mussten wir weiter überlegen was wir machen können, um zu zeigen ’Wir sind noch da!’“, betont Lisa Bergmann. „All die Fahnen, die sonst zu Pfingsten rund um den Springplatz wehen, haben wir dann in die Hand genommen und auf dem hoffentlich bald wieder von Menschen, Tieren und Fahrzeugen gefülltem Festgelände in die Höhe gehalten. Daraus ist ein Video entstanden, das auch weiterhin auf unserer Webseite zu finden ist“, sagt sie weiter in Vorfreude, denn: „Vom 3. bis 6. Juni 2022 ist es endlich wieder soweit und wir wollen dort weitermachen, wo wir vor zwei Jahren aufgehört haben. Dazu möchten wir allen tatkräftigen Mitgliedern, Sponsoren, befreundeten Vereinen und allen anderen Helfern danken, die uns auch in den letzten zwei Coronajahren tatkräftig unterstützt haben.“
In den letzten Jahren hat sich die Veranstaltung auf der Festwiese zwischen Niesky und Horka zum größten Freilandturnier im Freistaat entwickelt. Und so werden auch in diesem Jahr rund 1.400 Starts in 47 Prüfungen zu verzeichnen sein.
Besucher und Aktive erwarten mit Prüfungen im Springen, der Dressur und des Fahrsportes wieder die gesamte Bandbreite des Pferdesportes. Aus Sicht der Reiter sind sicherlich die diversen Wertungsprüfungen, Qualifikationen und Cups von großem Interesse. Wie schon in den vergangenen Jahren können sich fünf- und sechsjährige Nachwuchsspringpferde für die Bundeschampionate im westfälischen Warendorf qualifizieren. Doch auch die regionalen Reiter können zum Beispiel in Wertungsprüfungen zum Oberlausitzcup, Kreismeisterschaften und dem internationalem Euro-Neiße-Cup ihre Besten ermitteln.
Neben den sportlichen Höhepunkten erwartet die Zuschauer ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein. So komplettieren zahlreiche Verkaufsstände, Hüpfburg, Riesenrad, Streichelzoo und Co. den Volksfestcharakter. Der Publikumsmagnet ist aber sicherlich das traditionelle Schaubild am Sonntagnachmittag auf dem Springplatz. Dazu kommen die drei Abendveranstaltungen, die mithilfe von verschiedenen DJs, Künstlern und diversen Showformationen allabendlich das Festzelt füllen. Selbstverständlich wird rund um die Uhr für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Den jeweils letzten Stand kann man unter www.pferde-in-horka.de nachlesen.
Ob Pferdefan und/oder Partyvolk – im Festzelt verschwimmen die Grenzen an den Abenden. Foto: Steffi Ritter
Das Programm
Freitag, 3. Juni
Bereits am Freitagabend, dem 3. Juni, können alle Partybegeisterten in das lange Pfingstwochenende feiern. Die DJs S-Bone und AirDice können im Festzelt begrüßt werden.
Samstag, 4. Juni
Der erste Turniertag ist nichts für Langschläfer, denn bereits gegen 7.00 Uhr werden die ersten Reiter-Pferd-Paare am Samstag ihre Runden über den Spring- und Dressurplatz drehen. Gestartet wird mit Prüfungen der Klasse A, ehe sich der Schwierigkeitsgrad über L und M bis hin zu den ersten schweren Prüfungen des Pfingstturniers steigert.
Als Ausklang sorgt ab 20.00 Uhr die Chart-Nacht im Festzelt. Das Lectrixx-DJ-Team wird das Festzelt wieder zum Kochen bringen.
Sonntag, 5. Juni
Am Sonntag, dem 5. Juni, kommen dann neben den Dressur- und Springprüfungen auch die Freunde des Fahrsports voll auf ihre Kosten.
Abermals geht es für die Einspänner in einer Eignungsprüfung für Fahrpferde der Klasse A um die Qualifikation für das Bundeschampionat für Fahrpferde, das in diesem Jahr wieder für alle Rassen in Moritzburg stattfindet.
Auch auf den anderen Plätzen wird es spannend. So wird auf dem großen Dressurplatz der St.-Georg-Special, eine Dressurprüfung der Klasse S* ausgetragen. Wer auf mehr Action steht, ist auf dem Springplatz richtig. Ein besonderes Highlight stellt dabei sicherlich die Springprüfung Klasse S* dar.
Gegen 14.30 Uhr wird sich das Bild auf dem Hauptplatz schlagartig ändern, wenn der Reit- und Fahrverein „Wehrkirch“ Horka e.V. zum traditionellen Schaubild lädt. Dabei sind die Themen so unterschiedlich wie die Kostüme der Reiter und Fahrer. Nach Mittelalter und Märchenstunde darf man also gespannt sein, unter welchem Motto das diesjährige Schaubild stehen wird.
Am Sonntagabend gibt es dann die große Disko-Fox-Nacht mit DJ René Holz sowie Tänzen von Dance Attack aus Weißwasser.
Montag, 6. Juni
Nach dem alljährlichen Gottesdienst um 9.00 Uhr, startet der Pfingstmontag in den letzten Turniertag. Für alle Reiter und ihre Pferde heißt es noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, schließlich stehen noch einige wichtige Entscheidungen an und ein letztes Mal werden die begehrten Schleifen verteilt.
Alle Dressurfans dürfen sich auch die Dressurprüfung der Klasse S**- Intermediaire I – freuen. Doch ein sportlicher Höhepunkt steht noch aus. Während im Festzelt schon zur Blasmusik das Tanzbein geschwungen wird, jagen auf dem Hauptplatz beim Großen Preis von Horka, einer Springprüfung der Klasse S**, abermals die Reiter nach Bestzeiten.