„Feuer, Dampf und heiße Luft“ im Heimatmuseum Neschwitz
Ronny Kutschke (links) und Matthias Stein (rechts) präsentieren ab dem kommenden Sonntag im Heimatmuseum Neschwitz einen Teil ihrer umfangreichen Sammlung. Foto: Benjamin Vogt
Neschwitz. Am Sonntag, 2. April, öffnet um 14.00 Uhr wieder das Heimatmuseum Neschwitz nach langer Winterpause.
Unter dem Motto: „Feuer, Dampf und heiße Luft“ wird eine historische Spielzeugdampfmaschinenausstellung im Rahmen der 49. Sonderausstellung zu bewundern sein. Ergänzt wird diese Ausstellung durch historische Spielzeugeisenbahnen verschiedener Hersteller.
Die Aussteller Ronny Kutschke aus Zescha und Matthias Stein aus Bautzen werden zur Eröffnung einige Modelle aus ihrer Sammlung eigens unter Dampf setzen und in Aktion zeigen. Gezeigt werden vorrangig Modelle aus der historischen Spielzeugstadt Nürnberg. Diese war die Heimat führender Spielwarenhersteller, wie Bing, Doll, Falk oder Carrette. Ferner gibt es auch Einzelstücker anderer Provenienzen, wie etwa aus Magdeburg oder Zwickau zu bestaunen.
Gemeinsam ist den Ausstellungsstücken ihre Entstehungszeit von den Anfängen in den 1880er Jahren bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. In dieser Zeit wurden die Miniaturdampfmaschinen und Heißluftmotoren zumeist durch flüssigen Spiritus in Gang gesetzt. Erst später erfolgte die sicherere Betreibung mithilfe elektrischen Stroms.
Die ausgestellten Spielzeuge erfreuten sich in ihrer Herstellungszeit großer Beliebtheit. Allein in Nürnberg wurden rund eine Million Exemplare pro Jahr hergestellt. Durch das Ende des Spiritusantriebes nach dem Zweiten Weltkrieg bilden Sie heute eine abgeschlossene Größe, da ihre vorhandene Zahl durch die Geschichte limitiert ist. Oft wurden mehrere Baureihen eines Modells produziert, was in Neschwitz auch teilweise zu sehen ist. Aber nicht nur Antriebselemente wurden als Spielzeug produziert. Über kleine Transmissionsanlagen konnten auch kleine Maschinen oder anderes, wie zum Beispiel ein Riesenrad, angetrieben werden. Präsentiert werden von den Ausstellern auch einige Raritäten, wie eine zweizylindrige Schiffsdampfmaschine. Normalerweise werden die Spielzeuge heute nicht mehr betrieben. Stellt doch besonders das Wasser in den Kesseln ein Beschädigungsrisiko dar, welches man nicht eingehen möchte. Auch besteht durch die mechanischen Bewegungen die Gefahr von Abrieb oder Farbschäden. Deswegen sollte man die kleine Vorführung am Eröffnungssonntag bewusst nutzen, um die Ausstellungsstücke in Aktion sehen zu können.
Die Sonderausstellung wird bis zum 2. Juli zu besichtigen sein. Die Öffnungszeiten des Heimatmuseums sind immer sonn- und feiertags von 13.30 bis 17.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung für eine Gruppenführung unter der Telefonnummer (035933) 3 01 79 oder der 3 05 47.