Finale Planung für die Fichteschule in Rammenau
Die zuletzt als Grundschule genutzte Fichteschule war 1999/2000 geschlossen worden.
Rammenau. Die Gemeinde Rammenau hat die Planungsleistungen für den Umbau der früheren Grundschule zur Tagespflege/altengerechten Wohngemeinschaft sowie für den Teilabbruch eines Nebengebäudes in den höheren Leistungsphasen ausgeschrieben. Wie aus den Ausschreibungsunterlagen hervorgeht, soll im Erdgeschoss die Tagespflege für etwa 15 Personen mit Aufenthaltsraum, Terrasse, Küche, Ruhe- und Therapieraum, Pflegebad und Sanitäranlagen einziehen. Auch eine Ladestation für einen E-Rollstuhl ist hier vorgesehen. Die Bereiche für das altengerechte Wohnen sind im Ober- und Dachgeschoss vorgesehen. Im Obergeschoss kommen das Büro, das Wäschelager, der Waschmaschinenraum sowie ein Wohn-/Esszimmer hinzu. Insgesamt sind neun Bewohnerzimmer vorgesehen. An der Südseite des Gebäudes soll ein Aufzug angebaut werden, der bis zum Dachgeschoss führt. Die Kosten für den Umbau sollen sich auf etwa 1,98 Millionen Euro belaufen.
Die Finanzierung erfolgt zu 90 Prozent aus Mitteln der Strukturförderung im Zuge des Braunkohleausstiegs im Lausitzer Revier. „Durch die Schaffung von Räumlichkeiten für eine Tagespflege und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft am Standort werden Synergien mit der direkt benachbarten KiTa Spatzennest zur Verbesserung der Qualität der Kinder- und Seniorenbetreuung (Mehrgenerationenansatz) gehoben“, begründet die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) die Auswahl des Vorhabens. Im November 2021 hatte der Regionale Begleitausschuss das Projekt befürwortet, nachdem es im Juni desselben Jahres noch abgelehnt worden war.
Die zuletzt als Grundschule genutzte Fichteschule war 1999/2000 geschlossen worden. Bereits 1998/99 waren keine Erstklässler mehr aufgenommen worden. Von 2001 bis 2016 diente sie der Ausbildungsgesellschaft Rodig als Domizil für die Ausbildung von Floristen. 2017 wurden erstmals Pläne für den Einbau von seniorengerechten Wohnungen im Obergeschoss öffentlich. Im selben Jahr ersetzte die Gemeinde die Öl- durch eine Gasheizung. Laut Denkmalsliste stammt die Fichteschule aus den 1890er Jahren und ist „orts- und sozialgeschichtlich von Bedeutung.“ Entsprechend hat die Untere Denkmalschutzbehörde in der Baugenehmigung auch einige Auflagen gestellt: So ist/sind die Dachdeckung schiefergrau auszuführen, eine Photovoltaikanlage nur auf der straßenabgewandten Dachseite zulässig, historische Patina auf Natursteinelementen zu erhalten sowie die Innentüren und die Granitfreitreppe zu erhalten.