Fledermäuse finden in Dauban neue Hangplätze
Dauban. Seit dem letzten Montag im Juli ist es vorbei mit der Ruhe auf dem ehemaligen Gelände des Sägewerkes Dauban, denn mit dem Bau des Quartierersatzs für Fledermäuse ist nun begonnen worden. Hintergrund war, dass vor den Abrissarbeiten des 1. Abschnitts festgestellt wurde, dass in fast allen noch vorhandenen leerstehenden Gebäuden Fledermäuse lebten.Da Fledermäuse auf der „Roten Liste“ stark gefährdeter Arten stehen und besonderen Schutz genießen, wurde an den Abriss seitens der Verwaltung des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und der Genehmigungsbehörde der Landesdirektion Sachsen die Auflage geknüpft, ein Ersatzquartier für die hier lebenden Exemplare zu schaffen.
Die Prüfung eines Ersatzes erfolgte vor Ort durch Mitarbeiter des Biosphärenreservats, der Fledermausgutachterin Christiane Schmidt aus Niesky sowie dem Fledermausfachbüro „hochfrequent GbR“, aus Leipzig. Letzteres übernimmt auch die fachliche Begleitung des Projekts. Im Rahmen der Vorüberlegungen fasste man den alten Speisesaal ins Auge.
Dieser auch als Büro 3 bezeichnete Raum, wurde in den Sechzigerjahren im Rahmen von Umbaumaßnahmen als ein massives, eingeschossiges Haus aus Ziegelmauerwerk mit Satteldach errichtet. Bei einer Begehung im April 2020 wurde dem Speisesaal ein erhaltenswerter Zustand bescheinigt. Das 10 x 7 m hohe Gebäude mit seinem Kaltdach hat aus Sicht von „hochfrequent GbR“ den besonderen Reiz, dass hier mit relativ einfachen Mitteln ein geräumiges Quartiergebäude gesichert werden könne. Die Bauform habe insbesondere für die Wochenstubenkolonien der Fledermausarten Großes Mausohr und Graues Langohr entscheidende Quartierbedeutung. Die Landestalsperrenverwaltung ’Betrieb Spree/Neiße’ betraute Cathleen Steinert mit dem Projekt. Sie konnte die entsprechenden Fachbetriebe binden.
Seit Baubeginn nimmt das Gebäude bereits als Ersatzquartier für die Fledermäuse Gestalt an. Mit Beginn des 4. Quartals – so die Planung – sollen dann die fünf Fledermausarten, die hier vorrangig beheimatet sind, Hangplätze vorfinden.
„Nach seiner Fertigstellung wird dieses Ersatzquartier auch einen Beitrag zur regionalen Bedeutung des Naturschutzes im Biosphärenreservat leisten, da im Zuge der Umbau- bzw. Rückbaumaßnahen ein Zugewinn an freier Fläche zu verzeichnen ist und diese wieder begrünt werden soll“, betont Cathleen Steinert.