Folklorefest wirft seine Schatten voraus
Die Tradition – verkörpert durch die Tanzgruppen – trifft beim 15. Folklorefestival verstärkt auf die Moderne. Foto: Archiv
Alle zwei Jahre werden Bautzen und Crostwitz zum Mekka für Tanz und Gesang. In diesem Jahr zwar nicht, und dennoch gibt es schon einige Neuerungen zu verkünden.
Bautzen/Crostwitz. Eigentlich müsste man noch gar nicht darüber reden. Denn bis zum 15. Folklorefestival Lausitz, das traditionell in Bautzen, Crostwitz und Drachhausen bei Cottbus stattfindet, ist noch ein bisschen Zeit: Vom 26. bis zum 29. Juni 2025 soll es stattfinden. Dennoch hat sich die Domowina als Veranstalterin schon jetzt aus der Deckung gewagt, um auf das bevorstehende Großereignis hinzuweisen.
Denn: Es gib einige Neuerungen zu verkünden, die hauptsächlich dem Übergang ins digitale Zeitalter zu verdanken sind. „Eine Neuerung ist das moderne Design für das Jubiläumsfestival im nächsten Jahr. Die Gestaltung wurde einem zeitgemäßen Stil angepasst. Damit kann sie sowohl für gedrucktes wie auch digitales Material oder in sozialen Medien genutzt werden“, erklären Katharina Jurkowa und Petr Brezan, die vonseiten der Domowina dem Vorbereitungskomitee angehören.
Eine weitere Neuerung stellt die Einbeziehung eines breiteren Personenkreises in die Vorbereitung dar. So sind neben dem Komitee, dem außerdem noch der Vorsitzende der Tanzgruppe Schmerlitz e.V., Gabriel Krawc, der Vorsitzende des Sorbischen Folkloreensembles Wudwor/ Höflein e.V. Blazij Handrik sowie der Bürgermeister der Gemeinde Crostwitz, Marko Kliman, angehören, Journalisten, Jugendliche, Techniker sowie das Sorbische Nationalensemble mit „an Bord“. „Damit wollen wir erreichen, dass das Folklorefestival unser gemeinsames sorbisches Festival ist, welches weit über die Grenzen unserer Lausitz hinaus ausstrahlt“, so Katharina Jurkowa.
Und Petr Brezan ergänzt: „Insbesondere sollen im nächsten Jahr den Besuchern die verschiedenen Regionen der zweisprachigen Lausitz nähergebracht werden. Außerdem wollen wir vor allem Folkloregruppen der nationalen Minderheiten und autochthonen Volksgruppen einladen.“
Aus der Unesco-Liste zum Schutz des immateriellen Kulturerbes der Welt sollen wieder ausgewählte Beispiele von den entsprechenden Trägern präsentiert werden. Geplant ist auch ein Symposium zu kulturpolitischen Fragen und zum Austausch über die künstlerische Tätigkeit. Die Lausitzer Folkloregruppen sollen für ihr eigenes künstlerisches Profil neue Impulse erhalten, indem sie gemeinsam mit professionellen Künstlern ein thematisches Programm zu Traditionen und Kultur des sorbischen Volkes und der Lausitz erarbeiten. Außerdem werden sie mit eigenen künstlerischen Vorstellungen und sogar Premieren das Festival inhaltlich bereichern. Und auch die Nachwuchsgruppen erhalten wieder die Möglichkeit, sich vor einem breiten Publikum zu profilieren.
Der Ablauf – auch das kann jetzt schon verraten werden – orientiert sich an der Tradition: Das Festival beginnt am Donnerstag Abend mit einem Festumzug durch Bautzen vom Postplatz zum Kornmarkt. Daran schließt sich die feierliche Eröffnung auf der Hauptbühne des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters an.
Während am Freitag Drachhausen den Schauplatz bildet, erwarten am Samstag wieder in Crostwitz die traditionell und festlich geschmückten Bauernhöfe mit Musik, Gesang und Tanz der Folkloregruppen ihre Besucher. Der Abend steht bei „Crostwitz-Spezial“ im Zeichen der Jugend. Der Sonntag beginnt in Crostwitz mit einem mehrsprachigen Festgottesdienst auf der Festwiese. Danach bietet sich den Besuchern ein bunter Nachmittag, beginnend mit dem Festumzug der Teilnehmer durch Crostwitz und dem thematischen Programm Lausitzer Folkloregruppen. Im abschließenden Festival-Finale erleben die Gäste nochmals ein folkloristisches Feuerwerk mit tänzerischen und musikalischen Spitzenleistungen aller Gruppen.