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FotoGen-Happening: Landschaft im Wandel

FotoGen-Happening: Landschaft im Wandel

So wurde hier einst nach Kohle gegraben. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1946. | Foto: Archiv/Wolfgang Stiller

Deutsch-Ossig. Eine Ausstellung unter dem Titel „Landschaft im Wandel“ in Deutsch-Ossig erzählt davon, „Wie aus Kohle Wasser wurde“. In ungefähr 50 Fotos und kurzen Texten wird die Verwandlung des ehemaligen Tagebaus zum heutigen See vor den Toren der Stadt Görlitz dargestellt. Und es gibt noch viele weitere Highlights am Happening-Wochenende.

Die Zeitreise beginnt im Jahre 1923 mit einer Aufnahme von damaligen Bergleuten vor der Einfahrt der sogenannten „Schiefen Ebene“ und setzt den Schlusspunkt mit Aufnahmen aus dem Jahre 2013, als die Flutung des Sees beendet war. In den 90 dazwischenliegenden Jahren ist viel passiert: Die Kohleförderung kurbelte die hiesige Wirtschaft an, was zur Zerstörung zweier Orte führte, die dort waren, wo jetzt Wasser ist. Die Ausstellung vergegenwärtigt die Tagebauzeit, die Zerstörung, aber auch die Renaturierung. Und mit den aktuelleren Aufnahmen soll die Schönheit der neuentstanden Landschaft aufgezeigt werden. Eine Landschaft, die eine neue Zukunft ist.

Um die Jahrhundertlange Verwandlung des heutigen Sees zu vergegenwärtigen, findet an diesem Wochenende ein dreitägiges Happening zur Europawoche in Deutsch-Ossig statt. Zu erleben gibt es neben der geschichtsträchtigen Bildausstellung eine Lesung aus dem Deutsch-Ossig-Roman, Konzerte, eine Party mit elektronischer Tanzmusik und zum sportlichen Abschluss eine kulturelle Radtour der ganz besonderen Art, geführt vom ADFC Görlitz. „An kaum einem Ort in unserer Region kommen so viele Polen, Tschechen und Deutsche zusammen, wie an unserem See, daher wird die Ausstellung auch dreisprachig und aus jedem der drei Länder sind Musiker eingeladen“, freut sich Steve Gerlach, einer der Initiatoren.

Schon am Freitag wird die Ausstellung „Landschaft im Wandel – wie aus Kohle Wasser wurde“ mit Bildern, Texten und Personen als Zeitzeugen eröffnet. Im Anschluss startet die Lesung aus dem Deutsch-Ossig-Roman „Faustisch“, gelesen vom Autor und früheren Pfarrers der Ortsgemeinde Dieter Liebig. Für ihn ist dieser Abend etwas ganz Besonderes, es ist die Rückkehr in sein früheres Wohnhaus und gleichzeitig an seine alte Wirkungsstätte, dem ehemaligen Gemeinderaum des Pfarrhauses. Aus diesem Anlass wird seine Tochter mit ihm gemeinsam lesen. Neben dem Hauptwerk des Abends werden Bezüge zu Bildern und Texten aus dem Deutsch-Ossig Report „Terra Infirma – Unsichere Erde“ (1993) sowie zu anderen Werken hergestellt.

Am Samstag, 7. Mai, öffnet die Ausstellung um 11.00 Uhr. Als interessante Gesprächspartner zum Thema der Exposition sind als Ehrengäste der Fotograf Matthias Lüttig aus Dresden sowie Wolfgang Stiller vom Verein der Oberlausitzer Bergleute eingeladen. Der musikalische Höhepunkt des Wochenendes, eingeleitet von einem Konzert des Görlitzer Liedermachers Jua, findet am Samstagabend in einem Zirkuszelt statt. Mit der in Görlitz längst etablierten Veranstaltungsreihe „Loggia Days & Nights“ sollen die Besucher auch nach Sonnenuntergang einen gut klingenden Grund haben, weitere Stunden am
See zu verweilen. Mit Eva Porating wird eine Frau am DJ-Pult stehen, die zu den Sternen des Prager Nachtlebens zählt. Im Vorprogramm sind ein Live-Act aus Zgorzelec sowie mit Mense und D.Structure zwei DJs aus dem Landkreis Görlitz zu erleben.

Das Programm am Sonntag, 8. Mai, startet mit einem Brunch und Jam-Session, zu der jeder Musiker eingeladen ist. Den Abschluss des Happenings bildet eine geführte Radtour mit Einkehr bei Gut am See und zur Weinverkostung in Radmeritz. Für die Radtour können Elektrofahrräder oder 20-Zoll-Bonanza-Räder ausgeliehen werden. Da die Zahl der bereitstehenden Leihräder begrenzt ist, bedarf es der Voranmeldung über Facebook oder per e-Mail an fotogengoerlitzersee@gmx.de.

Während der gesamten Ausstellung können Gebote für die ausgestellten Bilder abgegeben werden, diese kommen dann am Sonntag um 17.00 Uhr unter den Hammer. Die Erlöse aus Einlass und Versteigerung möchte die Initiative in das nächste Kultur-Happening, der dritten Marmeladenmeisterschaft am See, investieren. Ab 18.30 Uhr lädt der Trägerverein Jeden, der sich am See engagiert oder es in Zukunft gern tun würde zur jährlichen Vereinsversammlung ein.

Und dann gibt es noch ein Pilotprojekt: den ersten kulturellen Terminkalender vom See. Pünktlich zum FotoGen-Happening kommt ein handlicher Tischkalender mit Terminen vom See und weiteren Kulturhighlights der Region heraus. „Jeder Käufer dieses Kalenders macht ein gutes Geschäft, denn der Kalender kostet weniger, als er an Wert enthält“, fügt Steve Gerlach, der Initiator des Kalenders hinzu.

In jedem Monat gibt es einen Coupon zum Einlösen bei einem der Seeakteure. Künftig soll es jährlich zwei verschiedene FotoGen-Kalender geben. Einen kompakten Terminkalender, an dem sich alle See-Akteure beteiligen und der darüber  hinaus weitere kulturelle Höhepunkte der Region mit einbezieht. Der zweite Kalender ist ein etwas großzügigerer Wandkalender mit tollen Aufnahmen vom See. Der Terminkalender ist erhältlich am Happening-Wochenende in Deutsch-Ossig und anschließend bei Carari, der Milchbar und im Gut am See.

Redaktion / 06.05.2016

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