Fotografien tief aus dem Osten in Bautzen
Mit „Tief im Osten“ legt Jürgen Matschie Rechenschaft ab über seine fotografische Arbeit. Foto: Jürgen Matschie
Bautzen. Am Dienstag, 6. August, 19 Uhr, eröffnet mit einer Vernissage die Ausstellung „Tief im Osten – Losungen und Parolen 1974-2024“ mit Fotografien von Jürgen Matschie im Bautzener Steinhaus.
Ohne umzuziehen verbrachte Jürgen Matschie sein Leben jeweils zur Hälfte in verschiedenen Gesellschaftssystemen: in der DDR und in der BRD. Es war geprägt von einer Unzahl von Losungen, Parolen, Forderungen und Versprechungen, zu denen er sich positionieren musste. Als Kind und Jugendlicher war man dem hilflos ausgesetzt. Später, mit dem Fotoapparat in der Hand, begann er, sich mit den Plakaten und Schrift im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen. Jürgen Matschie ist es dabei bis heute wichtig, Bilder zu finden, die die jeweilige Zeit dokumentieren. Erst mit dem Abstand von Jahren entlarven sich manche Sprüche selbst. Die Fotografien erzählen von der damaligen Zeit. Je nach Wissen und Alter des Betrachters entsteht in ihm eine Geschichte im Kopf. Bei jedem ist es eine andere, nie die seinige, und das ist gut so...
Jürgen Matschie lebt und arbeitet in Bautzen. Mit dem Buch „Tief im Osten“ vom Mitteldeutschen Verlag, das nun in der 2. Auflage vorliegt, legt er Rechenschaft ab über seine fotografische Arbeit. Der gesellschaftliche Wandel in der Lausitz ist dabei ein zentrales Thema, genauso wie der Wandel der Losungen im Laufe der Jahrzehnte.
Die Laudatio zur Vernissage wird von Miriam Schönbach gehalten. Dazu gibt es im Rahmen des Projektes „Gemeinsam in Bautzen – Zhromadnje w Budyšinje“ ein Beteiligungsangebot. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen gibt es online unter www.steinhaus-bautzen.de.