Frauen beim Filzen wie einst unter sich
Unter Anleitung von Meike Biskop konnten auch Regine Kleicke und Jana Uecker (v.l.n.r.) das Naßfilzen und später auch das Trocken-Nadelfilzen erlernen. Foto: Bernhard Donke
Förstgen. Die Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“ in Förstgen hatte dieser Tage im Auftrag der Biosphärenreservatsverwaltung zu einen Filzkurs in die Naturschutzstation eingeladen. Und es kamen auch Interessenten, die das Filzen mit Schafwolle erlernen wollten. Früher war das Verfilzen der anfallenden Schafwolle auf den Dörfern und Bauernhöfen eine Arbeit, die vor allen von den Frauen und Mädchen ausgeübt wurde. Auch nach Förstgen fanden sich zum Filzkurs nur Frauen ein.
Meike Biskop, Mitarbeiterin der Naturschutzstation, hatte sich mit einem Vorrat an Schafwolle von den stationseigenen Heidschnucken eingedeckt, so dass die Frauen reichlich Material zum Filzen hatten. Filz wurde früher und auch heute noch zur Herstellung von Bekleidung genutzt. Man denke dabei nur an die Tiroler und Schäferhüte, Lodenmäntel für die Jägerschaft oder süddeutsche Trachtenmode. Heute werden daraus auch modische Accessoires hergestellt. Doch um solche Dinge herzustellen muss man das Filzen beherrschen, das ja heute fast in Vergessenheit geraten.
Damit dieses Handwerk nicht völlig in Vergessenheit gerät, bemühen sich die Mitarbeiter der Naturschutzstation es in Seminaren an Interessierte weiterzugeben. Beim Seminar konnten die teilnehmenden Frauen zuerst das Naßfilzen und im Anschluss das Nadel- und Trockenfilzen erlernen, wobei ihnen Meike Biskop hilfreich zur Seite stand. Am Ende des Seminars gegen 13.00 Uhr beherrschten die Teilnehmerinnen die Techniken.