Freie Wanderer Niesky aktiv ohne Vereinsstruktur
Wenn die Freien Wanderer unterwegs sind gibt es immer auch den Blick für Kulturgeschichtliches wie hier in Lomnitz (Lomnica) gleich hinter Radmeritz (Radomierzyce). Foto: Till Scholtz-Knobloch
Niesky. Die Freien Wanderer Niesky laden am 3. Februar zu einer Winterwanderung in das Lausitzer Gebirge ein. Hauptziel ist der 593 Meter hohe Falkenberg (Sokol), einer der typischen böhmischen Vulkankegel. Die einstige hussitische Falkenburg (Starý Falkenburk) auf dem Gipfel ist bereits 1513 verlassen gewesen, entsprechend wenige Reste davon sind heute noch zu sehen. Die Burgherren standen im Dauerkonflikt mit dem Sechsstädtebund, der die Zerstörung betrieb. Treffpunkt ist wie fast bei allen Ausflügen der Freien Wanderer auf dem Repo-Parkplatz, Kollmer Straße 1, in Niesky. Um 8.00 Uhr finden sich die Wanderfreunde mit dem Pkw zum als schwer beschriebenen Rundwanderung über 16 Kilometer ein. Eine gute Grundkondition und Trittsicherheit sind also erforderlich. „Teils steile Anstiege sind zu bewältigen. Um die Mittagszeit ist eine Einkehr vorgesehen“, betont Jens Neumann für die Freien Wanderer und erläutert das Konzept des losen Zusammenschlusses: „Einmal im Monat treffen wir uns zwanglos am Wochenende zu einer Wanderung. Im Vordergrund steht das gemeinschaftliche Wandern. Manchmal sind wir Gipfelstürmer, ein anderes Mal umrunden wir gemütlich einen See oder besichtigen eine Stadt. Die Alltagssorgen lassen wir dabei zu Hause, wir möchten unsere Heimat besser kennenlernen und uns über die schönen Dinge des Lebens freuen.“ Wanderfreudigen jeden Alters könnten sich anschließen – vor allem: „Es gibt keine Vereinsmitgliedschaft oder andere Bedingungen. Wer da ist, wandert oder radelt mit. Jeder kann sich mit seinen Wandervorschlägen einbringen und diese vorbereiten. Es werden jeweils Touren für Lang- und Kurzwanderer angeboten. Wir beginnen in der Regel um 8.00 Uhr, machen unterwegs eine längere Frühstückspause und kehren um die Mittagszeit entweder in ein Lokal ein oder verpflegen uns aus dem Rucksack. Nachmittags treten wir die Heimfahrt an. Diejenigen, die die meist kurzen Anfahrten zu den Ausgangspunkten unserer Wanderungen nicht mit dem Auto fahren möchten oder können, werden von den anderen Wanderfreunden mitgenommen.“ Das monatliche Programm und die Kontaktdaten liegen in der Touristinformation Niesky am Zinzendorfplatz aus.
Das Lausitzer Gebirge entlang des Grenzkammes bietet mit dem von der wüsten Falkenburg nahen Oberlausitzer Bergweges übrigens über einen Fernwanderweg, der am 13. Januar zum dritten Mal vom Deutschen Wanderverband (DWV) rezertifiziert wurde und bislang der einzige zertifizierte Fernwanderweg der Region ist. Der 128 Kilometer lange Weg schlängelt sich dabei entlang der deutsch-tschechischen Grenze über sechs markante Bergkuppen. Die Aussichtstürme bieten Weitsichten bis in das Riesen- und Isergebirge. Seit letzten Jahr befindet sich der neue Startpunkt auf dem Butterberg bei Bischofswerda. Bei einer Zertifizierung wird eine Stichprobe vor Ort durchführt und dabei die fünf Qualitätssäulen, Wegeformat, Markierungszeichen, Natur/Landschaft, Kultur und Zivilisation (Serviceleistungen), berücksichtigt. Oliver Herberg von der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien erläuterte: „Wir sind sehr stolz, dass wir mit allen Beteiligten und auch durch die Spendenaktion durch 99 Funken der Kreissparkasse Bautzen, eine einheitliche Beschilderung für die Verlängerung umsetzen konnten.“
Die Freien Wanderer Niesky indes planen im 1. Halbjahr 2024 noch folgende Ausflüge:
10. Februar Grenzwanderung Schluckenauer Zipfel
16. März Teufelsstein bei Pließkowitz
20. April Zum Teufelsstein auf der Hohen Dubrau und zum Schießstand bei Ober Prauske
25. Mai Sächsische Schweiz: Gamrig-Rathen-Wehlen
29. Juni Von Niesky nach Trebus mit Ortsführung âtsk
Update 26.01.: Der Wandertermin 27. Januar (so in der Printausgabe des Niederschlesischen Kuriers) war im Verlauf der Woche auf den 3. Februar aus beruflichen und gesunheitlichen Gründen geändert worden.