Freiheit für Tiere dank der Tierparks
Gustavo Sosa von der Aufzucht auf der Zapata-Halbinsel auf Kuba entlässt mit der Schauspielerin Abril Schreiber ein kubanisches Krokodil aus der Gefangenschaft in die Freiheit. Foto: Robin Moore
Görlitz. Rekorderfolg für den Artenschutz: Die „Zootier des Jahres“-Kampagne 2021 brachte erstmals mehr als 150.000 Euro ein. Die gesammelten Mittel fließen in Schutzmaßnahmen für bedrohte Krokodilarten auf Kuba, den Philippinen, Borneo und in Nepal.
Ausschlaggebend für den Erfolg der diesjährigen Kampagne war die Zusammenarbeit mit den zoologischen Gärten und deren Beteiligung. Der Tierpark Görlitz zum Beispiel beteiligt sich an der Artenschutzkampagne alljährlich als Platinförderer und unterstützt zudem die Lobbyarbeit für die jeweilig nominierte stark bedrohte Tierart der Jahreskampagne. Neben ihrem Bildungsauftrag züchten Zoos zudem gefährdete Tierarten im Rahmen wissenschaftlich geführter Nachzuchtprogramme. Etwa das Philippinenkrokodil – eine mittelgroße Krokodilart, die in ihrem Heimatland von der Ausrottung bedroht ist. Auf den Philippinen leben nur wenige genetisch getestete Tiere in den Zuchtstationen, wodurch der Europäische Zoobestand besonders wertvoll für den Arterhalt wurde, denn reinerbige Tiere sind eine Grundvoraussetzung für die Wiederansiedlung. Die Haltung der Tiere ist aufwendig und kompliziert. Hinzu kommt, dass Philippinenkrokodile erst mit zehn bis 15 Jahren geschlechtsreif werden, was eine lange Generationsdauer zur Folge hat. Dies bedeutet, dass es viele Jahre dauert, bis eine stabile Population in menschlicher Obhut aufgebaut ist und an eine Wiederansiedlung gedacht werden kann. Seit Beginn der Zuchtbemühungen in Europa konnte die Anzahl durch Nachzuchterfolge in verschiedenen Zoologischen Gärten von anfangs 15 auf mittlerweile 51 Tiere erhöht werden. Die ersten nachgezüchteten Krokodile aus Deutschland wurden kürzlich auf die Philippinen gebracht, um die Population vor Ort zu stärken.
„Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie von Zoos koordinierte Erhaltungszuchtprojekte aktiv zu ’In-situ-Schutzmaßnahmen’ beitragen oder, wie in diesem Fall, überhaupt erst möglich machen“, sagt Dr. Sven Hammer, Direktor des Görlitzer Tierparks. Durch die Kombination von Nachzucht in menschlicher Obhut und gleichzeitiger Vorbereitung optimaler Lebensbedingungen im Ursprungshabitat, werde das bestmögliche zum Schutz bedrohter Arten umgesetzt.